Ostern 2025
Freude, Furcht und Hoffnung
Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen hatten, verließen sie sogleich das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen. Noch während die Frauen unterwegs waren, siehe, da kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohepriestern alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt. Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte.
Gedanken zum Text
Die Frauen verließen das Grab voll Furcht und großer Freude. Zwei Emotionen, die auf dem Spektrum eigentlich relativ weit auseinanderliegen. Es sind die Extreme in diesen beiden Richtungen. Aber schließt sich das nicht eigentlich aus? Oder trübt nicht zumindest die Furcht die Freude?
Zur Furcht: Innerhalb kurzer Zeit ist ihr Anführer, ihr Messias, ja ihr Retter gefallen. Von Gefeiert mit quasi königlichem Einzug in Jerusalem bis zur Verurteilung und dem Tod am Kreuz. Alles verändert sich für sie, ihre Welt stürzt ein. Gleichzeitig hat Jesus sie auch gewarnt, dass es schwer für sie würde, nach seinem Tod. Sie wissen nicht was kommt, nur dass sich alles verändern wird. Die Furcht ist also verständlich.
Zur Freude: Die Frauen wissen aber auch, dass es etwas Gutes ist, dass Jesus starb. Auch wenn sie noch weit davon entfernt sind es zu verstehen. Jesus hat ihnen gesagt, dass er sterben wird, ja dass er sterben muss, um sie alle zu retten. Dennoch ist es schmerzlich. Aber sie haben Hoffnung. Und das ist es ja, was den christlichen Glauben letztlich ausmacht: Hoffnung! Also natürlich sind sie froh, trotz aller Furcht. Obwohl es gerade aussieht, als würde alles um sie herum zusammenbrechen, können sie froh sein, denn sie vertrauen darauf, was Jesus ihnen gesagt hat. Sie hoffen auf ihn, sie hoffen durch ihn. Und bekanntlich stirbt ja die Hoffnung zuletzt.
Bei uns stehen sicherlich aktuell auch einige Veränderungen an: in der Kirche allgemein oder vielleicht auch bei uns persönlich. Auch wenn an vielen Stellen noch nicht klar ist, wo der Weg hingeht und wie genau er aussieht: Wie dürfen und sollten Hoffnung haben. Hoffnung, dass der Prozess ein gutes Ende findet; Hoffnung, dass jemand uns hilft den Weg zu finden; Hoffnung, dass alles irgendwie, irgendwo, irgendwann gut wird. Denn das ist schließlich das, was unseren Glauben ausmacht.