Liebt euch einfach
Joh 13, 31–33a.34–35
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18. Mai 2025
Liebt euch einfach
Als Judas vom Mahl hinausgegangen war, sagte Jesus:
Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht.
Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen und er wird ihn bald verherrlichen.
Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch.
Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.
Gedanken zum Text
Darf er das? Einfach ein elftes Gebot zu den ursprünglichen zehn Geboten hinzufügen?
Natürlich darf und kann Jesus das, vor allem wenn es um ein dermaßen wichtiges Gebot geht. Liebt einander. Der Gemeinschaftsaspekt, dass die Gruppe der Jünger und später die Gemeinschaft der Christen sich untereinander lieben sollen, ist ein herrlicher Gedanke!
Doch seien wir ehrlich, wissen wir heutzutage durch wechselhafte Dating- und Beziehungsmuster überhaupt noch, was Liebe ist und sind wir überhaupt in der Lage eine große Gruppe an Menschen zu lieben? Also bei meinem Nachbarn, der mir letztes Mal mein Paket vor der Haustüre stibitzt hat, muss ich etwas warten, bis ich ihn wieder mag. Da stellt sich mir die Frage was ist Liebe und wen lieben wir da eigentlich? Natürlich fällt es uns sehr einfach unsere Familie, unsere Partner und unsere Freunde zu lieben, aber wie lange dauert sowas an? Denn wir kennen alle die Vergänglichkeit der Liebe. Früher ist mir ein sehr schönes Zitat zum Thema Liebe in die Hände gefallen: „Liebe ist, wenn ich meinen eigenen Contrapunkt in meinem Gegenüber (Partner/Partnerin) wahrnehmen und akzeptieren kann.“ Wir lieben unser Gegenüber für sein gesamtes Wesen, ob mit positiven oder negativen Eigenschaften. Das kann auch sehr oft ganz schön anstrengend sein. Bei fremden Menschen fällt es uns dafür um so schwerer, wie unbekannter diese Person ist. Jetzt könnte ich auch mit dem Argument beginnen, wir sind ja alle Brüder und Schwester im Geiste, aber dies realistisch nicht immer umsetzbar.
Aber wir können unserem Gegenüber die Form von Wertschätzung entgegenbringen, die er oder sie verdient hat. Vielleicht helfen wir jemanden dem es nicht so gut geht, schenken anderen ein offenes Ohr oder geben ein Kompliment an der richtigen Stelle. Da mache ich gerne den Anfang und bedanke mich recht herzlich bei meinem Nachbarn, der sich immer so sorgfältig um meine Pakete kümmert.