30. März 2025
Wir sind Gott näher, als wir denken!
In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr und es gibt keinen anderen außer ihm und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.
Gedanken zum Text
Wir erfahren hier die Essenz des christlichen Glaubens in zwei zentralen Geboten kurz und knackig zusammengefasst:
Die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten. Zwei so kurze Punkte, die aber unglaubliche Gewichtung tragen.
Jesus beantwortet die Frage des Schriftgelehrten nach dem wichtigsten Gebot, indem er auf das "Schma Israel" verweist, das die jüdische Glaubenstradition prägt, und fügt das Gebot hinzu, den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Diese Antwort stellt klar, dass wahre Gottesverehrung und wahre Frömmigkeit nicht in äußerlichen Ritualen und Opfern bestehen, sondern in einer tiefen, lebendigen Liebe – sowohl zu Gott als auch zu den Mitmenschen.
Mal ehrlich – Das sind keine unbekannten Punkte für uns. Wie oft vergessen wir die Bedeutung im Alltag. Wie soll jemand lieben können, wenn er sich selbst nicht liebt? Und wie soll man dann erst einem Gott vertrauen, den man gar nicht kennt? Zum Glück werden wir durch solche Texte immer wieder daran erinnert, uns nochmal Gedanken darüber zu machen, wie unsere Beziehung zu Gott, zu unseren Mitmenschen und zu uns selbst ist? Diese Gebote verbinden den Glauben mit dem alltäglichen Handeln. Liebe ist hier keine abstrakte Idee, sondern ein praktisches, handelndes Gebot, dass unser Verhalten im Umgang mit Gott und unseren Mitmenschen prägen soll.
Im Alltag begegnen wir vielen Kindern und Jugendlichen, die schon bei dem Punkt sind, dass sie sich selbst nicht mögen und nicht akzeptieren, weil sie Fehler machen, weil sie unerfahren sind und weil sie es nicht verstehen, wenn man ihnen sagt: „Ich mag dich – mit all deinen Kanten, so wie DU bist“. Auch wenn viele nichts mehr von Gott hören wollen, kommt die Botschaft an: Du bist geliebt und du wirst gebraucht – so wie du bist!“