28. Juli 2019
Zuversicht
Und es geschah: Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat! Da sagte er zu Ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen! Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung! Dann sagte er zu Ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. Darum sage ich euch: Bittet und es wird euch gegeben; sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder welcher Vater unter euch, den der Sohn um einen Fisch bittet, gibt ihm statt eines Fisches eine Schlange oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.
Gedanken zum Text
Ich saß dort auf jener kleinen Holzbank mitten im Gebirge. Die Sonne schien nur ganz leicht, die Luft war klar, Vögel flogen an mir vorbei. Wir hatten erst an diesem Morgen beschlossen, mit der Bahn hoch auf den Karwendel zu fahren. Es war ein Gefühl, ein innerer Impuls, dass genau dieser Tag und diese Zeit richtig sein würde. Es war, als hätte in der Nacht zuvor jemand mit mir gesprochen und mich dorthin eingeladen.
Ich saß also dort auf dieser kleinen Holzbank und blickte in die Berge. Klein kam ich mir vor und doch Teil dieses großen Ganzen. Eins mit der Erde, eins mit dem Universum. Ich atmete tief ein und aus, schloss meinen Augen und begann zu beten. Wobei ich eher sagen würde, ich begann mit Gott zu sprechen. Ich fragte ihn, ob hier oben auf über 2700 Meter Höhe noch Schmetterlinge leben würden. Die Natur erschien mir hierfür sehr karg. Als ich die Augen öffnete, flogen nach einigen Sekunden ganz plötzlich zwei kleine weiße Schmetterlinge auf mich zu. Sie tanzten miteinander und flogen gemeinsam in die Wolken. Ich war so gerührt, dass mir die Tränen in die Augen stießen.
Plötzlich fiel mein Blick auf einen kleinen Gegenstand aus Holz, der im Gras vor der Bank lag, die sich unter mir befand. Ich ging hinunter. Es war ein kleines Kreuz aus Holz, das dort jemand offenbar verloren hatte. Für mich waren die Schmetterlinge und das Kreuz nicht nur berührende Zeichen, sondern auch bestärkende Geschenke.
Es ist, wie Jesus sagt: „Bittet und es wird euch gegeben; sucht und ihr werdet finden, klopft an und es wird euch geöffnet.“ Rückblickend kann ich sagen, dass es in meinem Leben immer so war. Manchmal habe ich es erst nur viel später verstanden.
Es braucht Zuversicht und Vertrauen, um daran zu glauben, dass das, was zu Dir kommen soll, seinen Weg findet. Dass es gut sein wird und für Dich passend. Und dass Du, auch wenn Du Dich selbst oft kritisierst und Du Dein größter Kritiker bist, immer geliebt wirst. Trau Dich, in den Dialog zu treten und zu bitten! Denn daraus wird Gutes erwachsen . . .