11. Februar 2024
Zeichen und Wunder sahen wir geschehen
In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du mich rein machen. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will - werde rein! Sogleich verschwand der Aussatz und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg, wies ihn streng an und sagte zu ihm: Sieh, dass du niemandem etwas sagst, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring für deine Reinigung dar, was Mose festgesetzt hat - ihnen zum Zeugnis. Der Mann aber ging weg und verkündete bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die Geschichte, sodass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.
Gedanken zum Text
„Bettler und Lahme sahen wir beim Tanz, hörten, wie Stumme sprachen,
durch tote Fensterhöhlen kam ein Glanz, Strahlen, die die Nacht durchbrachen.
Zeichen und Wunder sahen wir geschehn in längst vergangnen Tagen,
Gott wird auch unsre Wege gehn, uns durch das Leben tragen.“
Diese Liedzeilen nach einem Text von Diethard Zils begleiten mich seit ein paar Tagen. Die Melodie ist aufmunternd und frohmachend. Hin und wieder singe ich es vor mir her „Zeichen und Wunder sahen wir geschehen…“ Und sogleich denke ich an die Wunder, die ich auf meiner Lebensspur zurückblickend erkennen darf. Die Wunder von neuen Anfängen mit Menschen und auch mit Gott. Denn das Geschehen der Heilung der Aussätzigen bedeutet genau dies für die Kranken. Da geht es um mehr als „Hauptsache gesund“. Es geht darum, wieder ein anerkannter Teil der Gesellschaft sein zu dürfen. In der Deutung der damaligen Gelehrten war es erst als Gesunder sogar wieder möglich, vor Gott anerkannt zu sein. Der Aussätzige bekommt ein neues Leben geschenkt.
Es gibt viele in unserer Bevölkerung, die Hilfe zu solch einem neuen Leben brauchen. Es liegt auf der Hand, dass es in dieser Gesellschaft immer mehr Bestrebungen gibt, hilfsbedürftige Menschen aus dem Blickfeld zu entfernen. Die Verbannung von Suchtkranken und Obdachlosen aus Großstädten z.B. wird als eine wirkliche Lösung verkauft. Ähnlich ist es mit Flüchtlingsunterkünften, sei es auf Lampedusa oder bei uns im Rheinland. Hauptsache sie stehen und bleiben am Rand einer Gesellschaft. Wir wollen sie nicht an uns heranlassen.
Es ist schwer, aber es ist der Auftrag Jesu die Menschen ohne Lobby aufzusuchen. Es ist an uns, Menschen aufgrund ihrer Lebenssituation nicht herabzuwürdigen. Da gilt es, sich gegen einen Trend zu stellen und Anwaltschaft zu übernehmen für die, die oftmals auf sich allein gestellt sind. Wer dies im Sinne Jesu vermag, wird Zeichen und Wunder erleben.