05. Januar 2025
Worte, Leben und Licht
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.
Gedanken zum Text
„Im Anfang war das Wort“ – Ein Satz so unverständlich wie genial. Im Anfang, das heißt im Ursprung, quasi vor allem anderen ist das Wort. Es ist sozusagen die Grundlage von allem. Und so ist es doch bei uns Menschen: Die meisten denken in Worten und Sätzen, unsere Kommunikation funktioniert durch Sprache und unsere Wahrnehmung funktioniert dadurch, dass wir Dinge und Zusammenhänge mit Worten benennen können.
„In ihm war Leben“ – Worte erfüllen unser Leben. Durch Sprache, durch Kommunikation, durch Interaktion mit anderen werden wir erst richtig lebendig. „Und das Leben war das Licht“ – Durch die lebendigen Worte kommt Licht in unsere Welt, sie wird heller und besser dadurch.
Wir sollten es also nicht vernachlässigen, Worte zu nutzen, mit anderen zu sprechen, zu kommunizieren. Auch wenn es nicht immer leicht ist, die richtigen Worte zu finden. Das gilt gerade im aktuellen politischen und gesellschaftlichen Klima, insbesondere mit Hinblick auf die Bundestagswahl dieses Jahr, wo es häufig leichter ist einfach gar nichts zu sagen, als sich auf die X-te sture Diskussion einzulassen, in der eh niemand bereit ist, sich auf den Punkt des Gegenübers einzulassen. Häufig scheinen die Fronten schon so klar gesetzt, dass eine Diskussion gar nicht mehr lohnt. Und aus Sorge vor frustrierenden Diskussionen wird erst gar kein Gespräch versucht und die Distanz wird immer größer.
Ich lade euch also ein, weiter Worte zu nutzen, im Gespräch zu bleiben, auch wenn es keine Diskussion ist. Denn nur dadurch, dass wir miteinander sprechen, können wir eine lebendige, leuchtende Gesellschaft. Und nur in einer lebendigen, leuchtenden Gesellschaft können wir gut leben!