11. Juni 2017
Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns!
Gedanken zum Text
Einer der Jünger beschwert sich bei Jesus. Auf ihren Wanderungen sind sie auf einen Menschen gestoßen, der im Namen von Jesus Dämonen austreibt und Wunder vollbringt. Das scheint auch ganz gut zu funktionieren, denn es erregt einige Aufmerksamkeit. Die Jünger versuchen, den Menschen daran zu hindern, da er Jesus scheinbar ja nicht nachfolgt, sonst würde er ja zu ihrer Gruppe gehören. Jesus jedoch widerspricht ihnen und sagt: Lasst ihn, wer nicht gegen uns ist, der ist für uns! Wir haben in den letzten Lesungen viel über den rechten Glauben und die rechten Taten gehört. Im heutigen Evangelium wird das Ganze sozusagen noch einmal zusammengefasst. Beides ist wichtig, kann aber nicht ohneeinander sein. Die Jünger folgen Jesus nach und glauben an ihn. Ihre Nachfolge wäre jedoch nutzlos, wenn sie ihm nur hinterherrennen. Irgendwann müssen sie, sprichwörtlich Taten folgen lassen. Auf der anderen Seite steht der Mensch, der im Namen Jesu Dämonen austreibt. Das würde er sicher nicht tun, wenn er nicht von Jesus und seiner Botschaft gehört hätte, warum würde er sich sonst auf ihn berufen? Mir ist dazu folgendes Zitat von Albert Schweitzer eingefallen: "Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht." Glaube und Taten gehören untrennbar zusammen. Darum können wir uns auch über die guten Taten von Leuten freuen, die vielleicht nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns! Umso mehr muss sich aber jeder und jede Einzelne vor bösen Taten in Acht nehmen. In drastischen Worten wird geschildert, dass es besser sei sich die Hand abzuhaken, sich das Auge auszureißen oder sich im Meer zu versenken. Wie auch die Jünger müssen wir uns bei unseren Taten immer die Frage stellen: Diene ich wirklich dem Reich Gottes oder meinem eigenen Prestige?