10. März 2024
Wer ist Nikodemus?
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodémus: Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat. Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.
Gedanken zum Text
Nikodemus darf als eine angesehene und einflussreiche Person betrachtet werden. Im jüdischen Glauben ist er gut unterrichtet. In einer Nacht macht er sich auf zu Jesus. Womöglich soll verborgen bleiben, dass er sich für die Ideen und die Verkündigung Jesu interessiert. Insgeheim sympathisiert er mit Jesus, nur offen zugeben möchte er es noch nicht. Später wird er für ihn einmal Partei ergreifen und auch dabei helfen, dessen Leichnam zu balsamieren. Danach verschwindet Nikodemus jedoch stillschweigend aus den weiteren Erzählungen der Bibel.
Nikodemus sucht den Dialog mit Jesus. Er scheint sich die Frage zu stellen, ob er Jesus voll und ganz als Retter anerkennen kann. Zu einem klaren und offenen Bekenntnis kann er sich jedoch nicht durchringen. Jedenfalls wissen wir nichts davon. Womöglich ist er zu diesem Bekenntnis nach Jesu Tod noch unterwegs.
Möglicherweise geht uns das auch so. Jesu Ideen, seine Person und Handeln sind interessant. Aber welche Erkenntnis, welche Einsicht (Erleuchtung) brauche ich noch, um zu erkennen und bekennen zu können, dass in ihm alle Rettung verborgen ist? Vielleicht hilft auch uns die Ruhe und Geborgenheit der Nacht, um mit Jesus ins Gespräch zu kommen.