15. Dezember 2024
"Was sollen wir tun?"
In jener Zeit fragten die Leute Johannes den Täufer: Was sollen wir also tun? Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso! Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und fragten ihn: Meister, was sollen wir tun? Er sagte zu ihnen: Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist! Auch Soldaten fragten ihn: Was sollen denn wir tun? Und er sagte zu ihnen: Misshandelt niemanden, erpresst niemanden, begnügt euch mit eurem Sold! Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand, um seine Tenne zu reinigen und den Weizen in seine Scheune zu sammeln;
die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Mit diesen und vielen anderen Worten ermahnte er das Volk und verkündete die frohe Botschaft.
Gedanken zum Text
Stelle dir vor, du stehst am Ufer eines Flusses. Die Sonne funkelt auf dem Wasser und Menschen stehen um dich herum. Allen steht eine große Erwartung ins Gesicht geschrieben. In der Mitte steht Johannes. Er hat eine kraftvolle Botschaft. Seine Worte sind direkt und unbequem. Er ruft die Menschen dazu auf, ihre Herzen zu verändern und sich auf etwas Großes vorzubereiten: auf das Kommen des Messias. Was wäre, wenn wir mitten in der Menschenmenge stehen würden?
Die Leute damals fragten Johannes: „Was sollen wir tun?“ – Das ist eine Frage, die auch wir stellen können, besonders jetzt im Advent. In dieser Zeit, die uns auf Weihnachten vorbereitet, geht es nicht nur um Weihnachtsmärkte, Plätzchen und Geschenke, sondern darum, unser Herz bereit zu machen für das Kommen Jesu in unsere Welt. Aber wie können wir uns vorbereiten? Was sollen wir tun? Was soll ich tun?
Johannes gab damals klare Antworten: Wer zwei Mäntel hat, soll mit dem teilen, der keinen hat. Wer genug zu essen hat, soll denen geben, die hungern. Er sprach zu Zöllnern, die oft als Betrüger galten, und zu Soldaten, die ihre Macht missbrauchten. Johannes sagte ihnen nicht, sie sollten alles aufgeben, sondern gerecht handeln: Nicht mehr erpressen, nicht mehr gierig sein. Seine Botschaft war klar: Schießt nicht über das Ziel hinaus, teilt mit anderen und zeigt, dass ihr wirklich umkehren wollt.
Und das gilt auch für uns. Wir müssen nicht perfekt sein, aber wir können überlegen: Wo können wir teilen? Vielleicht nicht nur Materielles, sondern auch unsere Zeit, unsere Aufmerksamkeit oder unsere Geduld. Wo können wir in unserem Alltag gerechter handeln; auf der Arbeit, in der Familie, in der Welt um uns herum?