26. November 2023
Was hast du für einen meiner Geringsten getan?
Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben.
Gedanken zum Text
Die Szene des Gleichnisses ist die Darstellung eines endzeitlichen Gerichtes. Dort taucht nicht die Frage auf, wie viel du verdient hast. Es wird auch nicht gefragt, was du von der Welt gesehen hast. Die Frage lautet eher: Was hast du für einen meiner Geringsten getan? Diese Frage ist nicht nur eine endzeitliche, sondern solange es verfolgte, weggesperrte, hungrige und auf unterschiedliche Weise bedürftige Menschen gibt, ist sie heute aktuell.
In diesen Wochen landen unzählige Spendenaufrufe n meinem Briefkasten. Adressaufkleber mit Logos von Hilfsorganisationen habe ich somit im Überfluss. Sie provozieren in mir die Frage: Was kann ich für die Menschen aus meiner Stadt tun? Denn auch dort gibt es Not: Kinder ohne Frühstück oder einer warmen Jacke, Senioren, die vereinsamen, Alleinerziehende, die vor Überforderung krank werden. Beispiele gibt es reichlich, ebenso Ausreden, um nichts zu tun.
Das Evangelium ermutigt dazu, den Blick zu schärfen, sich anrühren zu lassen und kreativ zu werden. Denn die entscheidende Frage des Glaubens ist: Wo hast du einem der Geringsten zum Leben verholfen, um Jesu Willen?