17. Dezember 2023
Warten
Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du? Er bekannte und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern. Sie fragten Johannes und sagten zu ihm: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt, der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Dies geschah in Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.
Gedanken zum Text
Wir warten alle nicht gern, obwohl es in unserem Alltag regelmäßig vorkommt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es an der Kasse beim Einkaufen ist oder beim Warten auf die Bahn.
Im Advent warten wir ebenfalls: Wir warten auf Weihnachten und damit auf die Geburt von Jesus Christus. Symbole für das Warten in der adventlichen Zeit sind der Adventskranz und der Adventskalender. Der ursprüngliche Adventskranz von Johann Hinrich Wichern aus dem Jahre 1839 hatte 24 Kerzen, für jeden Tag des Dezembers (bis Weihnachten) eine, wie unser Adventskalender heutzutage. Der Grund für Wichern den Adventskranz zu entwickeln waren die Kinder, welche in dem von ihm geleiteten Kinderheim wohnten. Im Dezember wurde er regelmäßig von den Kindern gefragt, wie lange es denn noch bis Weihnachten sei. Um den Kindern das Warten zu erleichtern, entwickelte er den ersten Adventkranz mit 24 Kerzen, damit die Kinder selbst sehen konnten, wie lange es noch bis Weihnachten dauerte.
Genauso wie die Kinder im Kinderheim, die gespannt auf Weihnachten warteten und gegebenenfalls etwas ungeduldig wurden, taten dies auch die Menschen zu der Zeit in der Johannes der Täufer lebte und die Menschen taufte. Die Menschen damals dachten, dass Johannes der Auserwählte sei, denn er klang für viele sehr weise und gebildet. Er aber beharrte darauf, dass er nicht der Auserwählte sei und dass jemand nach ihm komme, der der Auserwählte sei.
Was haben die Wort von Johannes und die Kinder mit dem Thema Warten konkret gemeinsam?
Denn genauso wie die Kinder damals im Kinderheim warteten auch die Menschen zu der Zeit, zu der Johannes lebte, auf ein Zeichen der Hoffnung. Für die Kinder ist das damals und heute meistens das Hoffen auf gute und schöne Geschenke. Für die Erwachsenen ist es meistens das Warten auf ein wenig Ruhige, Zeit und Entspannung. Für die Großeltern ist es meist eine Zeit des vorfreudigen Wartens darauf, dass die Familie vorbeikommt und man gemeinsam Zeit verbringen kann.
Genauso warteten die Menschen damals auf ein Hoffnungsschimmer (bzw. eine frohe Botschaft Gottes) in einer tristen Zeit und der war Johannes für die Menschen damals.
So warten wir heute ebenfalls. Denn auch heutzutage warten Menschen auf einen Hoffnungsschimmer. Denn wenn die Menschen nicht mehr hoffen, dann ist alles verloren.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne Zeit des Wartens und darf euch, stellvertretend für das gesamte Lebensimpuls-Team, ein frohes Weihnachtsfest wünschen.