LebensimpulseWahrheit
(Joh 16,12-15)
12. Juni 2022
Wahrheit
Ich hätte euch noch vieles zu sagen, doch das würde euch jetzt überfordern. Aber wenn der Helfer kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch anleiten, in der vollen Wahrheit zu leben. Was er euch sagen wird, hat er nicht von sich selbst, sondern er wird euch nur sagen, was er hört. Er wird euch jeweils vorbereiten auf das, was auf euch zukommt. Er wird meine Herrlichkeit sichtbar machen; denn was er an euch weitergibt, hat er von mir. Alles, was der Vater hat, gehört auch mir. Darum habe ich gesagt: Was der Geist an euch weitergibt, hat er von mir.« (GNB)
Gedanken zum Text
Im heutigen Evangelium spricht Jesus zu seinen Jüngern von der Wahrheit. Wir alle wissen sicherlich, dass das mit der Wahrheit nicht immer so einfach ist. Zu bestimmen was wahr ist und vor allem was die letzte, die ultimative Wahrheit ist, fällt häufig schwer, oder ist meistens sogar unmöglich. Denn wer kann schon sagen, was wirklich wahr ist?
Das Johannes-Evangelium gibt uns an anderer Stelle eine eindeutige Antwort darauf: „Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6). So weit, so einfach. Aber was heißt das denn nun? Christus ist die Wahrheit. Er ist der Ursprung alles Erkennens von Wahrheit. Deshalb sagt er auch im heutigen Evangelium: Der Geist der Wahrheit wird euch nur sagen was er hört; was er euch sagen wird, hat er von mir. Die so schwer fassbare Wahrheit wird durch unseren Glauben an Christus greifbar. Durch den Glauben gibt es einen letzten Grund, eine Ursache für alles: Für die Wahrheit und für das Leben.
An diejenigen Leser*innen, die bis jetzt durchgehalten haben: Glückwunsch! Der Gedankengang ist wirklich sehr abstrakt. Aber was bedeutet das für uns nun konkret?
Im Glauben sollen wir Christus als Wahrheit anerkennen, ihn als Maßstab nehmen. Unsere Handlungen und unsere Gedanken an ihm orientieren. Das soll im ersten Schritt keine dogmatische Handlungsanweisung sein. Es geht viel mehr darum, uns Gedanken zu machen, ihn in den Mittelpunkt zu stellen und dadurch vielleicht die Wahrheit, so abstrakt sie auch sein möge, etwas greifbarer zu machen.
