12. Mai 2019
Von smarten Schafen
Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.
Gedanken zum Text
Schätzungsweise ist jede(r) von uns schon einmal mit einem Tiernamen bedacht worden. „Schäfchen“ gehört wohl neben „Honigbienchen“ oder „Bärchen“ eher zur Kategorie Provokation. Daher kommt beim ersten Lesen des Sonntagsevangeliums eine gewisse Irritation auf, wenn da zu lesen ist, dass wir Teil einer Schafherde seien.
Aber sowie es da eine Schafherde gibt, ist da auch einer, der sich um sie kümmert: der Hirte, der Tag und Nacht für seine Schäfchen da ist. Sogar in Situationen, in denen er selbst einmal nicht da sein kann, trägt er dafür Sorge, dass der Hütehund an seiner statt die Herde mit Argusaugen bewacht.
Auf den Hirten ist Verlass, wenn Gefahr droht. Er bringt die Herde auf neue Weideplätze, wenn die alten abgegrast sind. Er freut sich mit den Lämmchen, wenn sie im Rennen neue Rekorde aufstellen. Genauso ist er da, wenn ein Herdenmitglied einmal verloren gehen sollte. 24/7 ist auf ihn Verlass – das schafft tiefes Vertrauen.
Und so wird die Herde und das Sich in Obhut des Schäfers Begeben für jedes Schaf ein Schutzraum. Es ist nicht abhängig vom Schäfer, sondern kann sich dadurch in Freiheit und Sicherheit bewegen, kann sich ausprobieren. Was für eine smarte Lebensentscheidung!
Solche Mitarbeitende, Schäfer und Hütehunde, sucht Gott unter uns. Besonders in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Ich bin mir sicher, dass Gott die Stellenbeschreibung am Vorbild einer Personengruppe geschrieben hat: der Mütter!
Heute möchte ich voller Dankbarkeit auf alle Mamas schauen, die uns mit all ihrer Liebe von Beginn an geben, was wir brauchen, um in dieser Welt anzukommen und zu bestehen.