19. Februar 2023
Vollkommen: Alaaf
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin! Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel! Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm! Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab! Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!
Gedanken zum Text
Wer kennt es nicht: das tägliche "Guten Morgen". Eigentlich etwas sehr banales, niemandem tut es weh jemandem dem man begegnet einen guten Morgen (oder guten Tag, etc.) zu wünschen und doch heißt es immer wieder dass es immer weniger tun. Auch zur Zeit Jesu scheint es ähnlich gewesen zu sein, wenn man einen der letzten Verse des Evangeliums liest. Jesus gibt uns in diesem Evangelium auch fast wieder eine Art Verhaltenscodex mit auf den Weg.
Seine letzte Aufforderung in diesem Evangelium aber erscheint auf den ersten Blick fast schon unmöglich: "Seid also vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist!" Wir sollen sein wie Gott?!? Aber wie soll das sein? Die vorangegangenen Verse bieten eine Antwort: Nicht nachtragend sein; für andere da sein; teilen; etc.
Ist es so nicht im Karneval: Das Alaaf gilt immer allen Menschen, egal ob Jeck oder nicht (Naja zugegeben, in Köln vllt. nicht unbedingt den Düsseldorfern 😉)