01. Oktober 2023
Versprochen ist versprochen
Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg! Er antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging hinaus. Da wandte er sich an den zweiten und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ja, Herr - und ging nicht hin. Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der erste. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. Denn Johannes ist zu euch gekommen auf dem Weg der Gerechtigkeit und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.
Gedanken zum Text
Das Evangelium stellt sich eindeutig gegen Scheinheiligkeit. Wer etwas sagt, sollte es auch so tun. Ein Versprechen ist nur dann nützlich und wertvoll, wenn wir es auch einhalten. Dabei ist es sicherlich besser, wenngleich auch nicht optimal, wenn wir etwas von vorneherein nicht versprechen, es aber dennoch tun. Dabei geht es einfach um Zuverlässigkeit und Verantwortung.
Das gilt einerseits für unser Handeln in der Gesellschaft: Wir sollen zu unserem Wort stehen. Aber andererseits gilt das auch für unser Verhalten uns selbst gegenüber: Nehmen wir uns etwas vor, versprechen wir uns selbst etwas, dann sollten wir es auch durchziehen. Verspreche ich mir selbst Diät zu machen, und esse dann doch noch ein Stück Kuchen? Verspreche ich mir selbst mir endlich mehr Ruhe zu gönnen und arbeite dann doch wieder bis spät in die Nacht? Verspreche ich mir selbst mehr Sport zu machen und bleibe dann doch auf der Couch liegen?
Die Versprechen uns selbst gegenüber sind mindestens so wichtig, wie die gegenüber der anderen. Und das Versprechen uns selbst gegenüber zu brechen fällt doch meistens leichter.
Achten wir also darauf, was wir anderen und uns selbst versprechen und halten es dann auch ein!