25. September 2022
Vergelt's Gott
Die Apostel baten den Herrn: Stärke unseren Glauben! Der Herr erwiderte: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und verpflanz dich ins Meer! und er würde euch gehorchen. Wenn einer von euch einen Knecht hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Komm gleich her und begib dich zu Tisch? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich und bediene mich, bis ich gegessen und getrunken habe; danach kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Knecht, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Knechte; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.
Gedanken zum Text
In unserer Gesellschaft scheint es häufig normal zu sein, für eine Leistung eine Gegenleistung zu erwarten. Zum Beispiel bekomme ich für meine Arbeit bei der KJA Lohn, helfe ich einer Freundin beim Umzug hilft sie mir auch wieder wenn ich umziehe, und so weiter.
In Jesu Gleichnis ist das anders: Wenn wir gottgefällig leben, ihm dienen und alle seine Gebote befolgen, können wir erst einmal keine direkte Gegenleistung erwarten. Vielmehr ist es dem Gleichnis nach aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten: Was wir tun, um Gott zu dienen, das tun wir bereits als Gegenleistung, sodass wir am Ende sagen können: „Wir haben unsere Schuldigkeit getan.“ Durch die Schöpfung und durch unsere Erlösung durch Jesus Christus stehen wir in seiner Schuld. Dennoch dürfen wir ihm unsere Anliegen vorbringen und auf ihn hoffen, denn Gott ist großmütig.
Vielleicht ist es auch an uns häufiger großmütig zu sein, einmal 5 gerade sein zu lassen und vielleicht nicht immer eine Gegenleistung zu erwarten. Das erspart viel Ärger und enttäuschte Erwartungen. Deshalb gilt es vielleicht häufiger ein „Vergelt’s Gott“ anzunehmen!
P.S.: Das Bild oben zeigt einen Maulbeerbaum.