04. November 2018
Verbunden
In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.
Gedanken zum Text
Besonders junge Menschen kennen vielerlei Armbänder. Es sind manchmal Festivalbänder oder Bänder mit Dingen wie: "Für meinen Schatz" oder "Hab dich lieb" - Aber es gibt mittlerweile auch eine Reihe religiöser Armbänder mit Abbildungen der Muttergottes oder mit einzelnen Bibelversen. Im Judentum gibt es seit Anbeginn rituelle Gebetsriemen. Und an einem dieser Riemen ist ein Kästchen mit einer Schriftrolle gebunden. In dieser Schriftrolle steht der Vers "Höre Israel; Jahwe ist unser Gott - Jahwe ist der einzige Herr." - Gott gibt seinem Volk das Gebot: "Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen." Ein gläubiger Jude bindet sich mit seinem Herzen und seinem Verstand an Gottes Wort. Wenn wir einen Ring, ein Armband oder eine Kette tragen, dann binden wir uns gleichsam ebenfalls an etwas; sei es an einen Menschen, an einen Ort, an ein Ereignis und/oder eben an Gott. Wie wir diese sichtbare Verbindung leben, wird daran deutlich wie wir denken, sprechen und handeln. Mit einem Bibelvers an meiner Hand soll deutlich werden, dass diese Botschaft zu meinem Leben dazugehört. Gleichzeitig ist jedoch klar, dass eine solche Botschaft im guten Sinne "handgreiflich" werden muss. Gott zu lieben und den Nächsten zu lieben soll übers Herz in mein Handeln übergehen. Diese Botschaft darf durch dich und mich erfahrbar werden. Woran also bindest du dich? Womit verbindest du deine Existenz? Womit verbindest du dein Fühlen und Denken? Und welche Rolle spielt Gott in diesen Verbindungen? Wieviel von deinen äußeren Verbindungszeichen wird im guten Sinne handgreiflich?