31. Januar 2021
Staunen am Sabbat
Sie kamen nach Kafarnaum. Am folgenden Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren voll Staunen über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. In ihrer Synagoge war ein Mensch, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. Da drohte ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Da erschraken alle und einer fragte den andern: Was ist das? Eine neue Lehre mit Vollmacht: Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.
Gedanken zum Text
Im Anfang war das Wort – so heißt es am Beginn des Evangeliums nach Johannes. Und schon am Anfang der Bibel ist vom Sprechen Gottes bei der Schöpfung die Rede.
Gottes Wort ist voller Kraft, so haben es auch die Menschen in der Synagoge von Kafarnaum erlebt. Sie hören die Predigt Jesu und merken, dass diese Worte nicht an ihnen vorbei gehen. Im Evangelium heißt es, dass sie darüber staunen, wie Jesus mit Vollmacht spricht.
Jesus zeigt, dass seine Worte das Leben zum Guten verändern. Die Heilung des Menschen in der Synagoge, der von einem unreinen Geist besessen war, macht das deutlich. Jesus spricht das klare und befreiende Wort und das Böse muss schweigen ("Da drohte ihm Jesus: Schweig und verlass ihn!", Mk 1, 25). Die Worte, die Jesus spricht, sollen auch unser Leben, unsere Herzen erreichen und damit ihr Ziel treffen. Papst Franziskus hat an den Beginn des Jahres eine neue Feier gesetzt, die uns daran erinnern soll. Zum zweiten Mal feiern wir in diesem Jahr am 31. Januar den "Sonntag des Wortes Gottes". Wir feiern, dass Gott nicht schweigend und fern von uns ist, sondern dass er zu uns spricht, dass sein Wort in Jesus Christus zu uns kommt. Wir dürfen uns einlassen auf Gott, der sich zu uns wendet und zu uns eine Beziehung aufbauen will, die uns wirklich frei macht.
Sein Wort kann in uns Wurzel schlagen und unsere Beziehung zu Gott kann wachsen und sich auch in unserem Handeln zeigen, wie es der Prophet Jesaja beschreibt: "Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe" (Jes 55,10-11). Dieses Wort dürfen wir hören und es weiter erzählen und in unser Handeln dadurch prägen lassen.