11. Juni 2017
So sehr hat Gott die Welt geliebt
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Gedanken zum Text
Das Evangelium des Dreifaltigkeitssonntags ist kurz und knapp. Aber in diesem Text hat Johannes aus meiner Sicht die Quintessenz seines Evangeliums beschrieben. Er macht deutlich, dass wir Menschen uns entscheiden müssen. Sind wir davon überzeugt, dass wir einzig und allein über unser Leben bestimmen und wir Selbst das Maß aller Dinge sind? Ober glauben wir, dass es eine göttliche Kraft gibt und nicht alles nur rational erklärbar ist? Wenn wir an etwas Göttliches glauben, dann ist der Glaube an Jesus Christus ein Glaube, der uns retten kann. Er kann uns retten, nicht narzisstisch, selbstverliebt und ausbeuterisch zu sein, da dies uns Menschen nicht wirklich glücklich macht. Stattdessen sind wir eingeladen, mit Jesus Christus in Beziehung zu treten. Eine Beziehung, die uns verändert, weil dann die Selbst-, Nächsten-, Feindes- und Gottesliebe im Mittelpunkt unseres Lebens rückt.
Es geht darum, diese Welt zu lieben, mich als Menschen zu lieben, meinen Mitmenschen zu lieben, ja sogar meinen Feind zu lieben. Aus dieser Liebe heraus hilft der Starke dem Schwachen, wird niemand aufgrund seiner Lebensweise verurteilt, werden Fehler vergeben, freue ich mich über das Glück meines Nächsten, lässt mich das Leid meines Gegenübers nicht unberührt. Diese Liebe predigt Frieden und Gerechtigkeit und wehrt sich gegen Neid und Hass. Diese Liebe ist es, die mein persönliches Leben erfüllt werden lässt; diese Liebe prägt Beziehungen und Gemeinschaften so, dass sie für alle Gutes hervorbringen; diese Liebe lässt uns mit den Ressourcen dieser Erde verantwortungsvoll umgehen und sichert unsere Zukunft.
Für diese Liebe hat Jesus Christus sein Leben hingegeben, da er wusste, nur durch sie werden wir Menschen zu einem "Leben in Fülle" kommen und werden wir gerettet.
Diese Liebe ist jeden Tag eine Herausforderung an mich persönlich, mein Leben an ihr auszurichten. Wenn ich mit Jesus Christus eine Beziehung pflege, die wie jede andere Beziehung auch, ihre Höhen und Tiefen hat, dann führt mich dies zur Liebe. Ich rede bewusst von einer Beziehung zu Jesus Christus, denn jede Beziehung ist individuell und hat ihren eigenen Charakter. Angesichts einer Zeit, in der Hass und Menschenverachtung wieder an Macht gewinnen, ist die Liebesbotschaft umso wichtiger.