14. November 2021
Sie haben Ihr Ziel erreicht
Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. So erkennt auch ihr, wenn ihr das seht, dass er nahe vor der Tür ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. (Einheitsübersetzung)
Gedanken zum Text
Egal, ob wir mit Bus, Bahn oder Auto reisen – wir kennen unser Ziel und planen meist in einem ersten Schritt die Dauer der Reise. Welchen Bus, welche Bahn muss ich nehmen, um zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu sein? Welche Route berechnet mein Navi und wieviel Zeit muss ich einplanen?
Wir leben unser Leben oft in einem eng getakteten Rhythmus, immer das nächste Etappenziel vor Augen. Das Evangelium passt da nicht so richtig – ehrlich gesagt finde ich den Text sehr herausfordernd. Denn: Auch ich plane gerne und weiß wo meine Reise mich hinführt.
Aber die Worte Jesu durchkreuzen unsere Planungen, sie zeigen, dass wir nicht alles in der Hand haben. Es wird einen Moment geben, in dem die Welt wie wir sie kennen abgelöst wird vom Reich Gottes. Dann gilt nicht, ob wir erfolgreich und reich geworden sind, dann gilt nicht, ob wir unser Leben immer gut geplant und all unsere Ziele erreicht haben. Wir wissen nicht, wann unser Leben endet, aber wir können uns immer wieder neu fragen, wie wir es leben wollen. Im Vertrauen auf die Frohe Botschaft Gottes möchte ich leben. Darauf vertrauen, dass Gott in meinem Leben wirkt und mir am Ende auch alle meine Fehler und Schuld vergibt. Dann finde ich es manchmal gar nicht mehr so schlimm, nicht zu wissen, was als nächstes passiert – wenn ich kein genaues Ziel und damit keine Ankunftszeit berechnen kann.