03. Dezember 2017
Seid wachsam!
Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!
Gedanken zum Text
Der Herr verlässt das Haus und die Knechte halten in seiner Abwesenheit die Stellung. Sie wissen, dass er wiederkommen wird, aber nicht genau wann. Daher sollen sie wachsam sein und auf keinen Fall schlafen, wenn der Herr zurückkommt.
Folgende Frage schießt mir bei diesem Text in den Kopf: Geht es denn jetzt darum, dass die Knechte genau in diesem Augenblick wach sind, wenn der Hausherr kommt? Dass sie nicht beim Schlafen erwischt werden? Oder geht es darum die ihnen übertragene Verantwortung ernst zu nehmen und dauerhaft wachsam zu sein, damit in der Abwesenheit des Hausherrn alles weiterhin rund läuft?
Wenn es, wie in diesem Gleichnis, um das Thema der Wiederkunft Jesu geht, kommen mir immer die gleichen Gedanken: Würde ich ihn erkennen? Würde ich ihm glauben, wenn er es mir sagt? Würde ich ihn zu Fuß über den Rhein schicken, damit er es beweisen kann? Habe ich ihn vielleicht schon längst getroffen, ohne es zu wissen? Auf eine gewisse Art und Weise ist das sogar sehr wahrscheinlich, denn Jesus begegnet uns ja auch in unseren Nächsten. So lässt sich die Frage ganz gut übertragen. Geht es darum unsere Nächsten zu lieben, weil es vielleicht Jesus sein könnte, dem man begegnet? Oder geht es darum, in seiner Abwesenheit die Stellung zu halten und grundsätzlich so zu handeln, wie er es uns aufgetragen hat?
Ich tendiere zu Letzterem und denke es ist eine Frage der Haltung. Wir sollen uns anstrengen, so wachsam wie möglich zu sein, weil er uns diese Aufgabe übertragen hat, nicht weil wir Angst davor haben, erwischt zu werden. Und ich bin mir ziemlich sicher, wenn wir es nach bestem Gewissen versuchen, dann verzeiht er uns auch, wenn wir doch einmal scheitern und einschlafen.