06. Juli 2025
Schon wieder Schafe...
In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! Geht! Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemanden auf dem Weg! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist euch nahe!
Gedanken zum Text
Da sind sie wieder – die Schafe. Von denen hören wir ja in letzter Zeit häufiger im Evangelium. „Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.“ Das ist doch nett von Jesus. Seine eigenen Jünger, seine treusten Freunde und Follower schickt er sehenden Auges in die Gefahr. Und die ist gegeben. Wer würde denn heute noch freiwillig zu Fuß verreisen ohne Geld, Vorräte oder Schuhe?
Aber Jesus bringt seine Leute nicht in Gefahr. Die Situation ist natürlich potenziell gefährlich, weil sie verhungern oder verdursten oder sich die Füße blutig laufen könnten. Aber das passiert nicht. Wer in diesem Kapitel weiterliest erfährt, dass die Jünger freudig zurückkehren von ihrer Mission. Scheinbar ging es den Schafen gut unter den Wölfen.
Sich auf seine Mitmenschen verlassen zu können, auch wenn es Fremde sind, ist eine grundlegende Erfahrung, die uns für den Rest des Lebens in unserer Wahrnehmung prägt. Ebenso wie uns eine schlechte Erfahrung prägt. Aber es gilt dabei den Glauben an die Menschheit nicht zu verlieren. Denn durch den Glauben an das Gute gibt es wesentlich mehr zu gewinnen als durch das Verzweifeln am Schlechten in dieser Welt.
Glauben wir also weiterhin an das Gute im Menschen und verzweifeln wir nicht durch das Schlechte in dieser Welt!