6. Februar 2022
Petri Heil!
Eines Tages stand Jesus am See Genezareth, und eine große Menschenmenge drängte sich um ihn. Alle wollten Gottes Botschaft von ihm hören. Da sah er am Ufer zwei leere Boote liegen. Die Fischer hatten sie verlassen und waren gerade dabei, ihre Netze zu reinigen. Jesus stieg in das Boot, das Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück vom Ufer abzustoßen. Dann setzte Jesus sich und lehrte vom Boot aus die Menschen. Anschließend sagte er zu Simon: »Fahrt jetzt weiter hinaus auf den See und werft eure Netze aus!« »Herr«, erwiderte Simon, »wir haben die ganze Nacht hart gearbeitet und nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich es tun.« Sie warfen ihre Netze aus und fingen so viele Fische, dass die Netze zu reißen begannen. Deshalb winkten sie den Fischern im anderen Boot, ihnen zu helfen. Sie kamen, und bald waren beide Boote bis zum Rand beladen, so dass sie beinahe sanken. Als Simon Petrus das sah, warf er sich vor Jesus nieder und rief: »Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch!« Er und alle anderen Fischer waren erschrocken und erstaunt über diesen Fang, auch Jakobus und Johannes, die Söhne von Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Aber Jesus sagte zu Simon: »Fürchte dich nicht! Du wirst von nun an keine Fische mehr fangen, sondern Menschen für mich gewinnen.« Sie brachten die Boote an Land, ließen alles zurück und gingen mit Jesus. (HFA)
Gedanken zum Text
ri·si·ko·freu·dig: Adjektiv
>>bereit, ein Risiko einzugehen
"der schwedische Slalomspezialist fährt sehr risikofreudig" (Quelle: Google)
Gäbe es bei der Google-Suche unter dem Eintrag „risikofreudig“ auch eine Liste mit Menschen, auf die das im absteigenden Maß zutrifft, ich wäre vermutlich auf einer der letzten Seite gelistet. Entscheidungen einfach so treffen, ohne sorgfältig und ausführlich die Vor- und Nachteile abzuwägen? Etwas shoppen oder eine Dienstleistung in Anspruch nehmen, ohne vorher ausführlich die Bewertungsseiten zu studieren? Nicht mit mir!
Ich bin von Grund auf eher ein misstrauischer Kopf-Mensch. Lieber mal das Schicksal nicht herausfordern, wenn das „normale“ Leben ohne großartige Katastrophen funktioniert, ist das doch super!
Ich stelle mir das Leben der Fischer aus dem Bibeltext ähnlich vor. Sie gehen ihrem Leben nach und hoffen einfach nur Tag für Tag, dass etwas in ihren Netzen zappelt. Dann kommt da eines Tages einer, von dem man im „Fisch & Fang“ noch nie etwas gelesen oder im Anglerclub gehört hat.
Der will mir erzählen, ich soll am helllichten Tag noch einmal zum Fischen rausfahren, obwohl ich doch aus meiner Erfahrung weiß, dass die Fische am besten bei Dämmerung und in der Nacht beißen…was für ein Spinner…und dann funktioniert das auch noch?!
Wunderbare Geschenke zu erhalten, das ist für die Fischer – vielleicht auch für dich? - gar nicht im Horizont. Doch dann kommt Jesus um die Ecke und bringt eine neue Perspektive ins Spiel: weg von Mangelverwaltung und Sorge hin zu Fülle und Risikobereitschaft in Vertrauen auf das Leben.
Diese Horizonterweiterung wünschen sich Angler heute noch, wenn sie sich „Petri Heil“ vor dem Fang wünschen – Simon Petrus‘ Vertrauen ins Leben mit Gott.
Petri Heil - auch für dich und mich!