14. März 2021
„Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht“
Du weißt doch, wie Mose in der Wüste eine Schlange aus Bronze an einer Stange aufrichtete, damit jeder, der sie ansah, am Leben blieb. Genauso muss auch der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, durch ihn das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben. Gott hat nämlich seinen Sohn nicht zu den Menschen gesandt, um über sie Gericht zu halten, sondern um sie zu retten. Wer an ihn glaubt, der wird nicht verurteilt. Wer aber nicht an ihn glaubt, über den ist das Urteil damit schon gesprochen. Denn er weigert sich, Gottes einzigem Sohn zu vertrauen. Und so vollzieht sich das Urteil: Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht. Denn was sie taten, war böse. Wer Böses tut, scheut das Licht und bleibt lieber im Dunkeln, damit niemand ihm seine Taten nachweisen kann. Wer aber die Wahrheit Gottes liebt und das tut, was er will, der tritt ins Licht! Dann zeigt sich: Gott selbst bestimmt das Handeln dieses Menschen.« (HFA)
Gedanken zum Text
Vielleicht kennen einige von Euch die Kinder-Quiz-Show „1, 2 oder 3“. Auf eine Frage werden drei Antwortmöglichkeiten gegeben, die mit drei Bildchen visualisiert werden. Um zu antworten, müssen die Kinder auf das richtige Antwortfeld vor dem Symbol springen. Aufgelöst wird mit „Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht.“
Im Grunde genommen will Nikodemus, mit dem sich Jesus hier im Text unterhält, von Jesus wissen, auf welches Feld er springen muss, um „im Licht“ zu landen.
Jesus erinnert ihn an die Geschichte mit der eisernen Schlange. Damals zog Israel mit Mose aus Ägypten aus und wanderte 40 Jahre lang durch die Wüste. Immer wieder lehnte sich das Volk gegen Gott auf, bis Giftschlangen ins Lager einfielen. Erst da erkannte es, dass es falsch gehandelt hatte und es tat ihnen leid (Num 22, 8ff).
Deshalb trug Gott Mose auf eine Schlange zu schmieden und sie an einem Stab aufzurichten. Immer wenn jemand einen tödlichen Biss erlitten hatte, sollte er*sie zu ihr hoch schauen und würde gerettet. Ihr Glaube und das Vertrauen darauf, dass es so kommen würde, rettete ihnen das Leben.
Was damals die Rettung vor einem konkreten Unheil war, den Bissen giftiger Schlangen, ist in Christus die Rettung vor dem giftigen Schaden, der vergifteten zwischenmenschlichen Atmosphäre, die die gesamte Welt bedroht.
Aber woher weiß ich jetzt, auf welches Feld ich springen soll, damit das Licht angeht?
Ich wurde einmal gefragt, weshalb ich Christin bin. Meine Antwort war unter anderem, weil es klug ist! Unabhängig davon, ob man an einen Gott glaubt oder nicht – das, was uns in der Bibel an Weisungen gegeben und vorgelebt wird, sind Weisungen dafür, wie wir als Menschen frei miteinander leben können. Sie schränken mich nur da ein, wo die Freiheit des*der anderen beginnt.
Was würde passieren, wenn sich alle z.B. an die 10 Weisungen halten würden? Wir könnten uns darauf verlassen, dass bestimmt niemand uns anlügt, Gerüchte über uns verbreitet, „Rufmord“ betreibt; dass jede*r sich zu uns nur so verhält, wie er*sie auch gern behandelt würde. „Wer aber die Wahrheit Gottes liebt und das tut, was er will, der tritt [springt] ins Licht!“
1, 2 oder 3. Gott lädt uns ein ihm zu vertrauen, er gibt uns Entscheidungshilfen mit seinen Weisungen. Nur: auf’s Feld springen müssen wir selbst.