1. Oktober 2017
Nicht nur Labern. Machen
Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg! Er antwortete: Ja Herr!, ging aber nicht. Da wandte er sich an den zweiten Sohn und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging doch. Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der zweite. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, das sage ich euch: Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. Denn Johannes ist gekommen, um euch den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.“
Gedanken zum Text
Ich frage mich in welchem der beiden Söhne ich mich wiederfinden kann. Schnell fallen mir Ereignisse aus meinem Leben ein. Es ist wahr, beide Varianten kommen mir bekannt vor.
Sage ich „Ja“ und bleibe dann doch gemütlich auf dem Sofa liegen, oder sträub ich mich gegen die Aufforderung und tue es dann, von meinem Gewissen geplagt, doch? In dem Zusammenhang fällt mir ad hoc eine Bibelstelle ein. „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern!“ mit der Zusage: „Dann wird es dir gut gehen, und du wirst lange auf dieser Erde leben.“ (Eph 6,1-3 NGÜ) Aber will Jesus meinen Fokus wirklich auf das Thema „Gehorsam“ lenken?
In den nachfolgenden Versen wird deutlich dass ich mich auf dem Holzweg befinde. Wie bei den meisten Gleichnissen geht es auch hier um das Reich Gottes, den Glauben und um die Frage wie ich diesen im meinem Leben praktisch umsetzen kann. Wie kann ich den Willen des Vaters tun?
Meine Gedanken lenken mich auf einen sehr bekannten Bibeltext. „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ (Joh 3,16 EÜ) „Gott will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (1.Tim 2,4 NGÜ)
Ich blättere in meiner Bibel ein wenig weiter und finde in Röm 13,6 die Zusammenfassung aller Gebote Gottes in einem Satz komprimiert. „Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!“. Gott, unserem Vater, ist „der Glaube an seinen Sohn“ und auch das „Tun aus genau diesem Glauben“ wichtig. Das fordert mich auf aktiv zu werden und mit offenen Augen, und einer helfenden Hand für Mitmenschen in Not, durch meine kleine Welt zu laufen.
„Nicht nur Labern. Machen.“, so formuliert es die Hoffnungsträger Stiftung, die sich für notdürftige Kinder einsetzt. Jakobus (aus der Bibel) formuliert es ein wenig krasser: „So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat.“