26. November 2017
Nächstenliebe
Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben.
Gedanken zum Text
Wenn Gott sich mir doch nur zeigen würde - dann würde ich an ihn glauben... So oder so Ähnlich heißt es bei manchen Gesprächen über den Glauben. An vielen Stellen in der Bibel ist von Gottes Gegenwart die Rede, die von Menschen nicht immer auf den ersten Blick erkannt wird. Im Verborgenen und Unscheinbaren zeigt er sich. In der heutigen Stelle aus dem Evangelium, ist sogar von einer doppelten Überraschung die Rede. "Wann haben wir dich in Not gesehen und dir geholfen", fragen die Einen. "Wann haben wir dich in Not gesehen und dir nicht geholfen", fragen die Anderen. Für beide Gruppen war es eine Überraschung, dass ihnen Christus in den Notleidenden begegnet ist.
Wer die Notleidenden beachtet findet Jesus, auch wenn das gar nicht so offensichtlich zu erkennen ist. Was für sie getan wird, das wird ihm getan.
"Einfach mal Mutter Teresa sein", lautet ein Slogan des kirchlichen Hilfswerks "missio".
Als Engel der Armen ist Mutter Teresa nicht nur in den Armenvierteln der indischen Großstädte bekannt. Mit ihrem Lächeln und ihrem mutigen Einsatz für die Ärmsten der Armen hat diese große Heilige weltweit ein Beispiel gegeben. Es war ihr Anliegen für die Notleidenden da zu sein und ihnen die Liebe Gottes zu bringen. In ihnen hat die Friedensnobelpreisträgerin Christus gesehen.
Ist so ein Einsatz für Andere aber nur etwas für wenige Spezialisten? Geht es hier nur um außerordentliche Aktionen?
Das Evangelium vom Christkönigssonntag zeigt ganz klar, dass es um uns und unseren Nächsten geht. Es geht um das, was wir bereit sind, nach unseren Möglichkeiten für Andere zu tun. Das Gute, das in jedem Menschen steckt, will der Glaube in die Tat umsetzen. Jeden Tag können wir das neu versuchen. Zu spät ist es dafür nie. "Komm nicht zu mir in die Slums", sagt Mutter Teresa "sondern kümmere dich um die Bedürftigen in deiner Umgebung, zunächst in deiner Familie, dann in deiner Nachbarschaft. Schaffe um dich eine Welt der Freude und des Friedens. Schau, ob jemand deine Hilfe braucht, und dann hilf einfach. Tu kleine Werke der Nächstenliebe, aber, ganz wichtig, tu sie für Jesus. Das ist dein Auftrag". Gott können wir bitten, dass er uns einen wachen Blick schenkt, um die anderen zu sehen und nicht zu übersehen.