10. Februar 2019
Menschenfischer werden * Jesus vertrauen
Es geschah aber: Als die Volksmenge Jesus bedrängte und das Wort Gottes hören wollte, da stand er am See Gennesaret und sah zwei Boote am See liegen. Die Fischer waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in eines der Boote, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie und sie fingen eine große Menge Fische; ihre Netze aber drohten zu reißen. Und sie gaben ihren Gefährten im anderen Boot ein Zeichen, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen und füllten beide Boote, sodass sie fast versanken. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Geh weg von mir; denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr! Denn Schrecken hatte ihn und alle seine Begleiter ergriffen über den Fang der Fische, den sie gemacht hatten; ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, verließen alles und folgten ihm nach.
Gedanken zum Text
Heute Abend habe ich eine Freundin getroffen. Wir haben auch über die Kirche und die Nachfolge Jesu Christi gesprochen. Die Krise der Kirche ist aus unserer Sicht nicht zu übersehen. In unserer Diskussion hierzu wurde mir deutlich, dass wir nur wenige Orte in unserer Kirche erleben, in denen wir wahrnehmen, dass die Nachfolge Jesu Christi im Mittelpunkt steht. Vor allem habe ich mich gefragt, glauben die Verantwortlichen in Kirche noch daran, dass Jesus Christus gegenwärtig ist und durch seinen Geist wirkt? So wirkt, dass wir darauf vertrauen können und dann die Dinge anders verlaufen als gedacht. Im Evangelium dieses Sonntags wird deutlich, dass Simon Petrus, Jakobus und Johannes zuerst nicht glauben konnten, dass es sich lohnt, die Fischnetze nochmals auszuwerfen, da sie dies zuvor ohne Erfolg getan haben. Simon aber macht deutlich, dass er Jesus vertraut und dann passiert das Unerwartete. Die Netze sind prall voll mit Fischen. Ich bin überzeugt, wenn die Kirche und wir als Christen wieder stärker auf Jesus Christus vertrauen, wird Unerwartetes geschehen. Dieses Unerwartete könnte Menschen wieder Hoffnung und Zuversicht schenken. Dies könnte auch für die Kirche wieder Hoffnung geben. Simon hat auf das Wort Jesu gehört und gehandelt. Er hat mit ihm nicht darüber geredet, ob auf sein Wort denn zu vertrauen wäre oder ihn darauf hingewiesen, dass alle Regeln dagegensprechen, dass nun Fische erfolgreich gefangen werden. Dies ist aus meiner Sicht unser Fehler als Kirche. Es wird viel zu häufig gezweifelt und Regeln werden überbetont, statt dem Wort Gottes und Jesus Christus zu vertrauen. Simon Petrus wurde von Jesus zum Menschenfischer ausgewählt und Simon ist diesem Ruf gefolgt; er hat sein altes Leben als Fischer aufgegeben und ist Jesus gefolgt; er hat sein Leben radikal verändert. Als Kirche sollten wir auch für Veränderungen in der Nachfolge Christi offen sein, dies gilt auch für unser Leben - werden wir zu Menschenfischerinnen und Menschenfischern!