06. Mai 2018
Liebt einander
Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!
Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf, dass ihr einander liebt.
Gedanken zum Text
Wenn ich nach der zentralen Botschaft des Christentums gefragt werde, danach, was wichtig ist für meinen Glauben, gebe ich immer die gleiche Antwort. Es ist Liebe! Es ist die Zusage, dass Gott uns liebt und es ist der Auftrag, dass wir einander lieben sollen. Das ist für mich die Aussage, die alles andere in den Schatten stellt. Für all unser Handeln als Christ*innen muss stets die Liebe der Maßstab sein. Meinen Mitmenschen mit Liebe zu begegnen kann dabei durchaus zu einer Herausforderung werden. Unterschiedliche Einstellungen treffen aufeinander, Fehler werden gemacht, Versprechen werden gebrochen. All das macht diese eigentlich simple Anweisung Jesu zu einem harten Stück Arbeit für uns. Wir müssen unsere Einstellungen überdenken, auf andere zugehen und verzeihen können.
Das ist der Auftrag an uns als Christ*innen und das ist die Aufgabe der Kirche. Zu oft ist der Eindruck, den wir Menschen vermitteln, jedoch ein anderer. Da ist der Mann, der zum zweiten Mal verheiratet ist und nicht mit seiner Frau zur Kommunion gehen kann. Da ist die Erzieherin, die ihre Stelle verliert, weil sie ihre Partnerin heiratet. Und da sind noch ganz viele andere, die eher Abwertung als Liebe spüren.
In vielen Geschichten der Bibel lesen wir von Menschen, die die Erfahrung von Ausgrenzung gemacht haben und wir lesen, wie Jesus ihnen stets in Liebe begegnet ist. So wie er es an diesen Stellen vorgelebt hat, sollen auch wir einander lieben.