12. September 2025
Liebe ohne Vorbehalt
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodémus: Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Gedanken zum Text
Es gibt Sätze, die man immer wieder hören kann. Zu ihnen gehören die Worte Jesu, dass Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen Sohn hingab. Er kam nicht, um zu verurteilen, sondern um zu retten. Darin liegt eine großartige Zusage.
Im Alltag erfahren wir oft etwas Anderes. Die Leistung steht im Vordergrund, die Fehler bleiben im Gedächtnis und die Erwartungen sind hoch. Das spüren wir in Familie, Beruf und auch in uns selbst. Schnell entsteht das Gefühl, nicht zu genügen. Manchmal übertragen wir dieses Empfinden sogar auf Gott, als würde er auf unsere Fehler warten. Doch Jesus macht deutlich, dass Gottes Blick ein anderer ist. Er sieht nicht zuerst das, was fehlt. Er liebt ohne Vorbehalt.
Das verändert den Alltag. Wer nicht ständig beweisen muss, dass er wertvoll ist, findet Freiheit. Diese Freiheit erlaubt Gelassenheit, auch mit den eigenen Schwächen. Sie schenkt Großzügigkeit, weil wir selbst reich beschenkt sind. Sie stärkt uns, andere nicht klein zu machen, sondern aufzurichten.
Wer auf die Zusage Jesu vertraut, darf wissen, dass er gehalten ist, mitten in den Fragen und den Grenzen des Lebens. Gott verurteilt nicht. Er trägt.
Vielleicht kannst du dir heute einmal in einer ruhigen Minute bewusst sagen: Ich bin geliebt.