29. Oktober 2017
Liebe das Leben
In jener Zeit, als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.
Gedanken zum Text
Liebe das Leben
Dieser Tage bekam ich eine Zeitschrift für Erstkommunionkinder in die Hand. Im Mittelteil, recht prominent platziert, fand ich ein Interview mit Miss Germany Lena Bröder. An anderer Stelle hatte ich bereits gelesen, dass Sie sich zum christlichen Glauben bekennt. Dieses Bekenntnis hat sie nun erneuert für die Zielgruppe der Katecheten, Kommunionkinder und deren Familien. Sie bekennt sich zu Christus als dem Sieger über den Tod, als ihren Wegbegleiter durch das Leben und sie benennt Ihn als den Grund, das Leben zu lieben. Es ist ein eindrucksvolles Bekenntnis zum Leben, das Einstellungen und Handeln verändert und ins Gebet führt. Im öffentlichen Leben wird der persönliche Glaube oftmals ausgeklammert. Ich finde es gut, dass Lena Bröder dies völlig anders angeht und sich zu einem lebendigen Glauben bekennt.
Ja, das Leben zu lieben ist der Inbegriff eines christlichen Lebens. Liebe bleibt nicht bei sich selbst. Dort beginnt sie (wenn sie nicht schon bei Gott längst begonnen hat) und strebt danach sich mitzuteilen, zu wirken. Liebe ist somit für die Öffentlichkeit bestimmt. Eine Liebe, die wirkt, liebt den Nächsten und somit zugleich Gott. Eine Liebe, die sich dankbar an Gott richtet, die kann ebenfalls nicht anders, als zum Nächsten hinzuführen.
Liebe bedarf der Zuwendung. Das eigene Leben dankbar annehmen, das kann heißen sich wirklich sich selbst zuzuwenden. Manchmal dreht sich bei uns alles um uns selbst, dann sind wir sehr mit uns selbst beschäftigt und alles andere ist uns gleichgültig. Aber manchmal können wir ebenso sehr gleichgültig gegenüber uns selbst sein. Wir vernachlässigen uns selbst. Vielleicht gilt es einmal diese Extreme bei sich aufzuspüren, sich in dieser Art und Weise sich selbst zuzuwenden und die Extreme zu ordnen. Nur wer sich aufrichtig sich selbst zuwendet, der kann sich auch seinem Nächsten zuwenden und lieben.