21. April 2019
Licht des Lebens
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.
Gedanken zum Text
Wie kann man von Auferstehung erzählen? Denn augenscheinlich ist da nur das leere Grab, welches Maria und die Jünger vorfinden. Aber zuweilen erzählt ein Grab eben vom Leben; so die Grabeshöhle Jesu. Der Tod kann ihn nicht festhalten. Auf unseren Friedhöfen legen heutzutage unzählige Grabsteine von dieser Botschaft Zeugnis ab. Die Gräber sind nicht leer, sondern voller Symbole. Es sind Symbole dieser Hoffnungsbotschaft. Vorneweg das Kreuz oder gefaltete Hände oder die Taube mit dem Mistelzweig und eine Darstellung, die auf vielen Friedhöfen öfters zu finden ist: Die Darstellung einer sinkenden oder einer aufgehenden Sonne. So genau kann man das oft nicht sagen. Aber die Sonne selbst - es ist ja einleuchtend - ist ein strahlendes Symbol für die Auferstehung. Jeden Abend legt sie sich zur Ruhe, ohne dass sie völlig weg wäre, um am Morgen wieder das Dunkle der Nacht zu durchbrechen und um uns das Leben zu ermöglichen. Wir können die Auferstehung Jesu nur deuten und bekennen als ein solches Geschehen. Da steigt Jesus, der Messias, Gottes Sohn, hinab in die Dunkelheit des Todes. In die absolute Finsternis um diese als das Licht der Welt, als die strahlende, lebensspendende Sonne vollkommen auszuleuchten, vollkommen zu erhellen, um aus der Dunkelheit in das Licht zu führen. Um denen, deren Leben vollkommen erloschen ist, von Neuem das Leben einzuhauchen. Egal wie sehr wir am Boden liegen. Egal wie dunkel es um uns ist oder einmal sein wird. Es ist nicht tief genug, als dass Jesus nicht bis dorthin hinabsteigen könnte, um aufzurichten und zu erhellen. Denn er ist das Licht des Lebens.