23. Juni 2019
Lebensretter
Und es geschah: Jesus betete für sich allein und die Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Christus Gottes. Doch er befahl ihnen und wies sie an, es niemandem zu sagen. Und er sagte: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und am dritten Tage auferweckt werden.
Gedanken zum Text
Abschalten. Abstand gewinnen. Abseits vom Alltag. Es gibt, Gott sei Dank, Orte, an denen man zur Ruhe kommen und wieder auftanken kann. Besonders jetzt im Sommer ist für viele die Zeit des Urlaubs da, in der eine Reise unternommen wird. Entweder zu bekannten Orten mit großer Vorfreude oder in neue Gegenden mit Spannung und großer Erwartung auf das unbekannte Reiseziel. Immer wieder sind es auch, die zum Teil sehr alten Pilgerwege in die Nähe oder Ferne, die von Menschen gegangen werden. Zeiten, in denen wir so unterwegs sind, helfen dabei, der Frage nach dem Sinn und Ursprung des Lebens auf die Spur zu kommen.
Einen Ort der Ruhe und Stille in der Einsamkeit wählt auch Jesus aus, um zu beten. Seine Jünger sind dabei und er stellt ihnen dort in der Einsamkeit eine entscheidende Frage: Für wen haltet ihr mich? Auch an uns geht die Frage: Wer ist dieser Jesus? Ein Prophet und Gottesmann, ein kluger und weiser Gelehrter, ein Freund, ein König. Mit den Worten des Petrus können wir Jesus als den Messias, den Retter bekennen. Aber mit Petrus müssen wir auch tiefer in dieses Bekenntnis hineinwachsen.
Der Weg Jesu geht wieder aus diesem Ort der Ruhe in der Einsamkeit hinaus, hin zum Geschrei der Menschen, das ihn bis zum Kreuz begleitet. Jesus spricht klar vom Leben Gottes, das stärker ist als der Tod. Aber sein Weg führt zum Leben führt nicht um das Kreuz herum.
Bis heute bringt die Begegnung mit Christus, Menschen in Bewegung – äußerlich, aber auch innerlich mit der Frage, wer dieser Jesus eigentlich ist.
Mit ihm wird uns die Erfahrung geschenkt, auch in den Kreuzstunden unseres Lebens nicht allein zu sein. Er ist wirklich der, der in unser Leben die Rettung bringt, wie es Petrus bekennt.
Hoffentlich haben wir immer wieder Zeiten und Orte, die die wichtigen Fragen des Lebens an uns heranlassen. Zeiten, Orte und Menschen, die uns mit Gott in Berührung bringen. Dadurch kann dann neuer Mut und neue Kraft für das Leben getankt werden.