23. August 2020
Kirchenbau
Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, dass der Menschensohn sei? Sie sprachen: Einige sagen, du seist Johannes der Täufer, andere, du seist Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder einer der Propheten. Er fragte sie: Wer sagt denn ihr, dass ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein. Da gebot er seinen Jüngern, niemandem zu sagen, dass er der Christus sei.
Gedanken zum Text
Nicht nur vor Wahlen sind Meinungsumfragen sehr beliebt. Auch zu allen möglichen Themen des Alltags werden Umfragen in Auftrag gegeben. Im Evangelium hören wir davon, dass auch Jesus von den Jüngern wissen will, was die Leute von ihm denken. Er fraget sie: „Für wen halten die Menschen den Menschensohn?“ - Welches Bild haben sie sich von ihm gemacht? Was waren die Erwartungen, die sie an ihn hatten? Nach dieser ersten Frage wird es dann aber persönlicher. Es geht nicht mehr darum, was andere denken und meinen. Die zweite Frage ist direkt an die Jünger gerichtet: „Ihr aber…“ spricht er sie an „…für wen haltet ihr mich?“ – Wie sieht unsere Antwort auf diese Frage aus? Was kann ich über diesen Jesus sagen? Welche Bedeutung hat er für mich? Habe ich Erfahrungen in meinem Leben, in denen ich seine Nähe erkenne? Simon Petrus ist es, der die Antwort gibt: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes“. Eine Antwort, die er so durch seine Verbundenheit mit Gott geben kann – „denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel“, sagt Jesus. Als Fels wird Simon Petrus dann von Jesus bezeichnet, auf den er seine Kirche bauen will. So beginnt Jesus den Aufbau seiner Kirche auf dem Fundament der Apostel. Heute will er auch uns als lebendige Teile in diesen Bau einfügen, den er begonnen hat und weiterführt. Als weltweite Gemeinschaft führt Gott Menschen in seiner Kirche zusammen. Der Nachfolger des Apostels Petrus, Papst Franziskus hat es einmal so formuliert: „Wir sind nicht isoliert, und wir sind keine individuellen Christen, jeder für sich, nein, unsere christliche Identität ist Zugehörigkeit! Wir sind Christen, weil wir zur Kirche gehören. Es ist wie ein Nachname: Wenn der Name lautet ‚Ich bin Christ‘, so lautet der Nachname ‚Ich gehöre zur Kirche‘“. Die Kirche, die Gott selber aufbaut, ist Zeichen seiner Gegenwart in der Welt und ihr Auftrag ist es diese befreiende Botschaft zu allen Menschen zu bringen