22. Dezember 2024
Jesus und die Intuition
In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Und es geschah: Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.
Gedanken zum Text
Diesen Lukasevangeliums Text finde ich sehr faszinierend. Denn obwohl es für uns Menschen das Göttliche kaum zu begreifen galt, hatte das Kind in Elisabets Bauch ein direktes Gespür dafür und hat auf die Anwesenheit Marias reagiert. Auch wurde Elisabet sofort vom Heiligen Geist erfüllt und ihr war klar, dass die Mutter unseres Herrn vor ihr stand. Aber was können wir auch anderes erwarten von der Mutter des Täufers, der später Jesus im Jordan tauft.
Man kann sagen, dass Elisabet ein sehr gutes Bauchgefühl bewiesen hat, wer da vor ihr steht. Auch wir heutzutage haben ein sehr ausgeprägtes Bauchgefühl, was Menschen und Situationen angeht, doch lassen uns die meisten Situationen mehrmals durch den Kopf gehen und zerdenken alles. Sodass wir gar nicht mehr intuitiv handeln können. Bei einigen Menschen geht es sogar soweit, dass der Kopf auch unser komplettes Lebensmuster beeinflussen kann. Dies kann bis hin zu Kontrollzwängen führen, um sich wirklich abzusichern, ob der Herd aus ist oder leichtes Klopfen auf seine Klamotten beim Einräumen.
Und wäre es für uns einfach so möglich auf unser Bauchgefühl zu hören? Natürlich nicht, denn sehr viele Menschen haben Familie, Verantwortung für andere, beruflichen und privaten Stress und stehen jeden Tag vor neuen Aufgaben. Da ist es klar, dass sehr viel durchdacht und geplant wird. Einfach rein auf sein Bauchgefühl zu vertrauen und sich zu vergewissern, dass es funktionieren kann, sollte sehr befreiend sein. Sollte sich jemand nicht komplett auf sein Bauchgefühl verlassen wollen, gibt es auch ein anderes Credo, welches in solchen Situationen helfen kann: „Jesus macht das schon!“. Und sollte nach Christmette der Rinderbraten verbrennen und die halbe Verwandtschaft im Stau stehen, versuchen für ein paar Minuten mit einem guten Buch oder einem Podcast zu entspannen und sich denken „Jesus macht das schon.“, denn am Schluss et kütt, wie et kütt. Mit diesen Worten wünsche ich allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, mit all ihren Liebsten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.