18. August 2019
Jesus, der Brandstifter
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden und wie bin ich bedrängt, bis sie vollzogen ist. Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf der Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, sondern Spaltung. Denn von nun an werden fünf Menschen im gleichen Haus in Zwietracht leben: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei; der Vater wird gegen den Sohn stehen und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter, und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.
Gedanken zum Text
Er ist häufig in Vergessenheit geraten. Jesus, der Kritiker der Mächtigen und Reichen! Jesus, der unangenehm wird. Ein Jesus, der sich sogar nicht verträgt mit dem sanften und seichten Bild, dass so häufig von ihm gezeichnet wird. Er sagt:
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen.“
Da ist Jesus, der Brandstifter.
Dieser Brandstifter legt Brandsätze. Jesus hat das in vielfacher Hinsicht getan. Er hat Sätze rausgehauen, die zünden, die brennen, die die Gemüter erhitzen, die etwas anfeuern. Jesus hat oft den Finger in die Wunden seiner Zeit gelegt. Das hat oft gebrannt. Gebrannt bei den Reichen, bei den Gesetzeslehrern, bei den Einflussreichen und Überheblichen.
Z.B. ein Brandsatz wie: „Weh euch ihr Schriftgelehrten und Pharisäer – ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und ihr lasst das wichtigste aber außer Acht – Barmherzigkeit und Treue!“
Solch ein Satz enthält Zündstoff. Einige sind fortan Feuer und Flamme. Die anderen kochen vor Wut.
Wie sieht es bei mir aus? Wo erhitzt Jesus mein Gemüt?
Wo bin ich als Kritiker gerufen, einmal den Finger in die Wunden unserer Zeit zu legen?