25. März 2018
Jesus Christ YouTube-Star
Kurz vor Jerusalem kamen sie zu den Ortschaften Betfage und Betanien am Ölberg. Dort schickte Jesus zwei seiner Jünger fort mit dem Auftrag: "Geht in das Dorf da drüben! Gleich am Ortseingang werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Bindet ihn los und bringt ihn her! Und wenn jemand fragt: "Warum macht ihr das?", dann antwortet: "Der Herr braucht ihn und wird ihn gleich wieder zurückschicken." Die beiden gingen hin und fanden tatsächlich den jungen Esel draußen auf der Straße an einem Hoftor angebunden. Als sie ihn losmachten, sagten ein paar Leute, die dort standen: "Was tut ihr da? Warum bindet ihr den Esel los?" Da sagten sie, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und die Leute ließen sie machen. Die beiden Jünger brachten den Esel zu Jesus und legten ihre Kleider über das Tier, und Jesus setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider als Teppich auf die Straße. Andere rissen Zweige von den Büschen auf den Feldern und legten sie auf den Weg. Die Menschen, die Jesus vorausliefen und die ihm folgten, riefen immer wieder: "Gepriesen sei Gott! Heil dem, der in seinem Auftrag kommt! Heil der Herrschaft unseres Vaters David, die jetzt anbricht! Gepriesen sei Gott in der Höhe!"
Gedanken zum Text
Wie würde Jesus wohl heute in eine Stadt einziehen? Die Auswahl an Verkehrsmitteln ist sehr viel größer und ein Esel würde es wohl eher nicht werden. Ich stelle mir vor, dass er mit der Bahn fährt (und vermutlich wird diese ein wenig Verspätung haben). Am Bahnhof würden ihn sicherlich viele Menschen erwarten, weil sie ihm in den Sozialen Netzwerken folgen und er sein Kommen dort angekündigt hat. Die Polizei wäre in Alarmbereitschaft. Vielleicht hätten die Menschen, die gegen ihn sind, eine Demonstration organisiert. Seine Fans würden applaudieren und schreien, wenn er aus dem Zug steigt und versuchen, ein Selfie mit ihm zu machen.
Zugegeben: Die Vorstellung, dass Jesus (mit etwas Verspätung) aus der Bahn aussteigt und Selfies mit jubelnden Fans macht, klingt im ersten Moment etwas abstrus und passt nicht so recht in unser Bild von ihm. Und genau das finde ich spannend. Bei der Übertragung ins Heute müssen wir uns auf den Kern fokussieren und diesen in Einklang mit veränderten Bedingungen bringen. Bei jedem Detail, das ich mir ausmale, wird mein Bild von Jesus klarer. Was ihn im Inneren antreibt, seine Botschaft, wäre immer noch dieselbe. Aber der Weg der Verkündigung wäre ein anderer. Dabei würde er um die Sozialen Netzwerke heute wohl nicht herum kommen. Vermutlich würde er die tausend Foto-Filter für eher oberflächlich halten, aber er hätte auf jeden Fall einen Twitter Account, um seine Botschaft zu verbreiten und Donald Trump Paroli zu bieten. Vielleicht hätte er auch einen YouTube-Kanal rund um die Themen Liebe, Vergebung und Umkehr.
Bevor ich mich in den Weiten von PR und Sozialen Netzwerken verliere, mache ich hier mal einen Punkt zu meinen Vorstellungen und frage Dich als Leser*in dieser Seite: Wie stellst Du dir Jesus in der heutigen Zeit vor?