4. Juli 2021
Homecoming
Jesus verließ diese Gegend und kehrte mit seinen Jüngern in seinen Heimatort Nazareth zurück. Am Sabbat lehrte er dort in der Synagoge. Viele Leute hörten ihm zu und waren tief beeindruckt von ihm. Sie fragten: »Wie ist so etwas nur möglich? Woher hat er diese Weisheit? Wie können solche Wunder durch ihn geschehen? Er ist doch der Zimmermann, Marias Sohn. Wir kennen seine Brüder Jakobus, Joses, Judas und Simon. Und auch seine Schwestern leben hier bei uns.« So kam es, dass sie ihn ablehnten. Da sagte Jesus: »Nirgendwo gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner eigenen Familie.« Deshalb konnte er dort keine Wunder tun. Nur einigen Kranken legte er die Hände auf und machte sie gesund. (HFA)
Gedanken zum Text
Das Markusevangelium ist mein liebstes. Durch seine ganze Erzählung zieht sich das Motiv des Unverständnisses Jesu Jünger: Sie wollen oder können sehr lange nicht begreifen, wer Jesus ist und was er imstande ist zu tun. Und das, obwohl sie 24/7 mit ihm unterwegs sind und ihn live erleben – sehr sympathisch angesichts dessen, dass es uns vielleicht auch oft so geht, und wir leben über 2000 Jahre später.
Jesus kommt also nach einer längeren Zeit wieder zurück in seine Heimat. Eigentlich müsste man denken, dass er dort bei seiner Ankunft gefeiert wird wie ein Rockstar. Ich stelle es mir so vor, wie als hätte die deutsche Nationalmannschaft die EM gewonnen (…). Und was passiert? Er wird abgelehnt! „Nein nein, das kann nicht sein. Das ist doch nur Jesus, der einfache Zimmermann.“
Nur ein paar Kranke kann er heilen - vermutlich Menschen, die in großer Verzweiflung nur noch an Wunder glauben konnten. Eigentlich schade, dass man immer erst dann anfängt positiv zu denken, wenn nichts mehr sonst bleibt.
Das bestätigt uns die Wissenschaft, die in Sachen „Wunder“ ja eher weniger zu Rate gezogen wird: Studien zufolge reduziert positives Denken nicht nur den mentalen Stresslevel und wirkt sich auf diese Weise indirekt positiv auf die körperliche Gesundheit aus. „Zusätzlich kann eine optimistische Lebenseinstellung das Immunsystem stärken und so ebenfalls der Entstehung von Krankheiten vorbeugen.“ (https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/ratgeber/lebenshilfe/positives-denken-haelt-gesund-ia)
Häufig ist es die positive Grundeinstellung zu meinem durch Gott gestärkten Ich und meinem Leben, die die vermeintlichen Wunder geschehen lässt!
„Es wär' schön blöd, nicht an Wunder zu glauben
Und es wär' zu schön, um es nicht zu riskieren
Und auch wenn viel zu viel dagegensteht
Wir wissen eigentlich, wie's besser geht“
(Wincent Weiss, „An Wunder“)