14. Juni 2020
Heilende Kräfte entdecken
In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat.
Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.
Gedanken zum Text
Das Sonntagsevangelium verweist darauf, dass Jesus seine Jünger mit Vollmacht ausgestattet hat. Sie konnten Heilung zu den Menschen bringen, nicht nur mit Worten, sondern offenbar auch mit konkreter Heilung an Seele und Körper. Es ist für uns Menschen in der heutigen Zeit vielleicht ungewöhnlich, dass Menschen in der Nachfolge Christi eine solche Vollmacht haben. Jesus macht damit deutlich, welche Kräfte der Glaube aktivieren kann. Wie es auch in der Bibel sinngemäß heißt, "der Glaube kann Berge versetzen" (Mk 11,23). Wie stark ist unser Glaube? Verstehen wir uns als Jüngerinnen und Jünger Christi? Haben wir Glauben schon mal so erlebt, dass wir selbst oder andere Menschen, die wir kennen, Kräfte erlebt haben, die für uns oder andere heilsam waren? Oder ist dies für uns kaum vorstellbar? Ich bin überzeugt, dass es im Leben Kräfte gibt, die wir mit dem "einfachen" Verstand nicht erfassen können. Ich lade ein, sich das eigene Leben daraufhin "anzuschauen", wo es besondere heilende Momente gegeben hat. Vielleicht werden noch Dimensionen in Deinem Leben entdeckt, die Dir bisher so nicht bekannt waren. Oder es könnte eine Chance sein, sich auf die vorgenannten Gedanken einzulassen und den Fokus zu schärfen, auf Phänomene, die "wunderlich" sind.