03. September 2017
Gottes Pläne sind nicht immer unsere Pläne
Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen. Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen! Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen.
Gedanken zum Text
Zur Zeit Jesu war das heutige Israel von den Römern besetzt. So setzten die Menschen ihre Hoffnung auf Befreiung in einen Messias. Ganz Israel erwartete diesen von Gott geschickten Mann. Doch Gottes Pläne sind manchmal anders und oft auch viel größer.
Hast du schon mal in irgendeiner Situation deine ganze Hoffnung in eine Person gelegt, wurdest dann aber bitter von ihr enttäuscht? Wir wissen, dass die Jünger nicht immer alles verstanden haben, was Jesus ihnen sagen wollte. Sie hatten viel mit ihm erlebt. Ein Wunder jagte das nächste und was er sagte, geschah. Und dann sprach er ja auch immer wieder von dieser „Freiheit“. Warum sollte er dann nicht auch als König die Juden befreien können?
Als Jesus seine Jünger in diesem Abschnitt auf einen anderen Verlauf, nämlich seinen Tod und sein Leiden, vorbereiten möchte, will Petrus dies verhindern, unwissend, dass Jesus durch seinen Tod die ganze Menschheit befreien und mit Gott versöhnen würde. Jesus fährt ihn an, so scheint es, und weist Satan in seine Schranken. Wirklich? Unseren Petrus, von dem wir wissen, dass ihm Jesus später die Verantwortung über alle seine Schafe übergeben würde? Ich glaube nicht, dass Jesus Petrus gemeint hat. Vielmehr wies er den Gedanken in seine Schranken, der sich gegen den Willen Gottes stellen wollte, denn er kannte die Pläne seines Vaters.
Die Schwierigkeit der Botschaft Jesu auch heute ist, dass es zum einen die menschliche Realität gibt, die wir vor Augen haben und zum anderen gibt es die Realität Gottes, die wir nicht sehen können. Denn wie sonst könnten wir verstehen, was Jesus damit meint, wenn er folgende Worte spricht: „Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt?“
Ich lerne aus diesem Abschnitt für mich, dass es Gott ehrt, wenn wir nach seinem Willen fragen. Kenne ich die Pläne Gottes für mein Leben? Lebe ich in dem Bewusstsein, dass es seine Realität gibt? Sind mir seine Gedanken wichtig? Ich möchte da im Dialog mit meinem Schöpfer bleiben, denn die Ewigkeit mit Ihm ist mir viel mehr wert, als mein kurzes Leben hier auf Erden.