18. Juni 2017
Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.
Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.
Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat.
Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.
Gedanken zum Text
In dieser Bibelstelle wird von der Aussendung der Zwölf erzählt. Jesus schickt die Jünger in seinem Auftrag los und dieser Auftrag ist klar formuliert. Sie sollen das Himmelreich verkünden und dessen Nähe durch Heilungen verdeutlichen. Jesus trägt ihnen auf, genau das zu tun, was auch er tut. Denn er will kein Einzelkämpfer sein, sondern nimmt auch andere mit in die Verantwortung. In der Tradition genau dieser Verantwortung stehen auch wir.
Zugegeben, nach gut 2000 Jahren ist die Naherwartung des Himmelreichs wohl ziemlich verblasst, und durch die Bilder von Terror und Krieg scheint die Hoffnung darauf täglich weiter in die Ferne zu rücken. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, sollten wir an dieser Perspektive und an dem Auftrag festhalten, den Jesus seinen Jüngern und auch uns gegeben hat. Dem Auftrag, von Gott und von seinem Wohlwollen für die Menschen und für diese Welt zu erzählen, und diese Worte auch mit Taten zu füllen.
Denn umsonst haben wir seine Liebe empfangen und umsonst sollten wir sie an andere weitergeben. Dies können wir immer und überall tun, denn schon kleine Gesten können viel bewirken. Ein Lächeln am Morgen, eine Schulter zum Anlehnen oder ein offenes Ohr in der Not, in all diesen Dingen kann ein Stück vom Himmelreich erfahrbar werden.