27. August 2017
Für wen haltet ihr mich?
Als Jesus in die Gegend der Stadt Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: »Für wen halten die Leute den Menschensohn?« Die Jünger gaben zur Antwort: »Die einen halten dich für den wieder auferstandenen Täufer Johannes, andere halten dich für den wiedergekommenen Elija, und wieder andere meinen, du seist Jeremia oder sonst einer von den alten Propheten.« »Und ihr«, wollte Jesus wissen, »für wen haltet ihr mich?« Da sagte Simon Petrus: »Du bist Christus, der versprochene Retter, der Sohn des lebendigen Gottes!« Darauf sagte Jesus zu ihm: »Du darfst dich freuen, Simon, Sohn von Johannes, denn diese Erkenntnis hast du nicht aus dir selbst; mein Vater im Himmel hat sie dir gegeben. Darum sage ich dir: Du bist Petrus; und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen! Nicht einmal die Macht des Todes wird sie vernichten können. Ich werde dir die Schlüssel zu Gottes neuer Welt geben. Was du hier auf der Erde für verbindlich erklären wirst, das wird auch vor Gott verbindlich sein; und was du hier für nicht verbindlich erklären wirst, das wird auch vor Gott nicht verbindlich sein.«
Gedanken zum Text
„Für wen halten die Leute mich?“ Auf diese Frage erhält Jesus von seinen Jüngern eine bunte Mischung an verschiedenen Antworten. Genauso dürfte es wohl auch heute sein, wobei die Antworten vermutlich noch viel zahlreicher wären. Für wen hältst Du Jesus? Für den Erlöser, der für unsere Sünden gestorben ist? Für einen gerechten Menschen, den wir uns zum Vorbild nehmen sollten? Für einen guten Freund, der uns stets begleitet? Ist er für Dich eine Kombination aus diesen Antworten oder jemand ganz anderes?
Eine eindeutige Antwort zu finden, ist nicht leicht und auch eine weitere Frage drängt sich auf. Wie gut kennen wir Jesus? Halten wir ihn für genau den Menschen, über den wir im Evangelium lesen? Haben wir uns ein ganz eigenes Bild von ihm zusammengebastelt? Oder können wir auf echte Erfahrungen mit ihm zurückgreifen? Ist er für uns eine Art Lichtgestalt, die im Himmel auf einem Thron sitzt, oder begegnen wir ihm ganz real z.B. in unseren Mitmenschen und vielleicht auch ohne, dass wir es überhaupt merken?
So kommt mir auch noch folgende Frage in den Sinn: Was erwarten wir eigentlich von Jesus? Seit fast 2000 Jahren warten die Christen nun darauf, dass er wiederkommt. Doch vielleicht ist das schon längst passiert und vielleicht passiert es immer wieder, wir merken es nur nicht. Erwarten wir denn einen Typen mit weißem Gewand und Bart, der auf der Domplatte predigt? Oder würden wir so einen bloß für einen „Spinner“ halten? Vermutlich sind auch unsere Erwartungen genauso unterschiedlich und vielfältig wie wir Menschen es sind. Daher stelle ich zum Schluss noch einmal die entscheidende Frage: „Wer ist Jesus für DICH?“