Für wen halten mich die Leute?
Lk 9, 18-24
Foto: Quelle: KI
22. Juni 2025
Für wen halten mich die Leute
In jener Zeit betete Jesus für sich allein und die Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elíja; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Da sagte er zu Ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Christus Gottes. Doch er befahl ihnen und wies sie an, es niemandem zu sagen. Und er sagte: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und am dritten Tage auferweckt werden. Zu allen sagte er: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.
Gedanken zum Text
Jesus fragt seine Jünger: „Für wen halten mich die Leute?“ Eine scheinbar einfache Frage, doch sie trifft einen Nerv.
Denn auch wir leben in einer Welt voller Meinungen und Zuschreibungen. In sozialen Netzwerken, am Arbeitsplatz oder gar in der Familie kommt zuweilen die Frage auf: „Wie sehen mich die anderen?“
Jesus stellt diese Frage nicht aus Eitelkeit. Er fragt, um tiefer zu gehen. Um herauszufinden, was die Menschen und eben auch die Jünger wirklich von ihm verstanden haben. Es ist eine Übergangsphase von äußerer Wahrnehmung hin zu einer inneren Überzeugung. Von der öffentlichen Meinung zur persönlichen Entscheidung.
Was würden wir Jesus heute antworten?
Vielleicht antworten wir spontan mit dem, was wir gelernt haben: Du bist der Christus, der Sohn Gottes. Aber was heißt das konkret? Ist Jesus für uns ein inspirierender Lehrer? Ein moralischer Kompass? Ein spiritueller Notnagel? Oder wirklich der, der meinem Leben Orientierung gibt?
Jesus lädt uns ein, diese Frage nicht schnell abzuhaken. Mit dieser Frage will er uns nicht vorführen, sondern zur Vergewisserung anregen. Folgende Impulsfragen können zur Reflektion einladen:
Welche Bilder haben andere von mir und wie sehr beschäftigt mich das?
Wer ist Jesus für mich ganz konkret in meinem Alltag?