29. Juni 2025
Es waren einmal...
In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tibérias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebe.
Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, ich sage dir: Als du jünger warst, hast du dich selbst gegürtet und gingst, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!
Gedanken zum Text
…zwei Freude. Die zwei verstanden sich supergut. Sie sind zusammen viel gereist. Haben mit weiteren Freuden Feste gefeiert und waren gemeinsam ein starkes Team. Die Freundschaft war geprägt durch gegenseitiges Vertrauen.
Doch eines Tages wurde der eine von den beiden festgenommen. Der andere wurde befragt und er leugnete das er ihn kennen würde. Er wurde gleich dreimal gefragt und verneinte seine freundschaftliche Beziehung zu seinem Freund. Ein großer Vertrauensbruch in dieser Freundschaft. In der schwierigen herausfordernden Situation stand sein Freund nicht zu ihm und tat so, als ob er ihn nicht kennen würde, obwohl er einer der nächsten Freunde war. Er tat es aus Angst und bereute seinen Fehler, doch es war zu spät.
Diese Geschichte ist vermutlich den meisten bekannt. Es ist ein Teil aus der Passionsgeschichte in meinen eigenen Worten zusammengefasst und fokussiert die Beziehung von Jesus und Simon Petrus. Petrus will das geschehene wieder gut machen. Nach dem Tod von Jesus übernahm Petrus die Führung der Jünger.
In der heutigen Bibelstelle erscheint Jesus zum dritten Mal den Jüngern. Jesus überträgt Petrus eine unglaublich verantwortungsvolle Aufgabe: Petrus soll die Kirche leiten und führen. „Weide meine Lämmer! Weide meine Schafe!“ Ihm wird die Aufgabe des Hirten übertragen. In der Nacht vor Jesus Tod wird Petrus dreimal gefragt, ob er Jesus kennt und genauso macht es Jesus an dieser Stelle und fragt dreimal: „Liebst du mich?“. Liebe ist ein starkes Wort und bedeutet Vertrauen und Treue. Es ist ein Zeugnis von Jesus der freundschaftlichen Liebe zu Petrus. Gleichzeitig wird Petrus bewusst, dass er eine große Verantwortung hat: als Hirte den Glauben in die Welt zu verbreiten.
Dadurch entstand die Aufgabe des Petrusamtes, unser heutiger Papst, Bischof von Rom.