10. November 2023
Kuchen ohne Mehl
Dann wird es mit dem Himmelreich sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, die klugen aber nahmen mit ihren Lampen noch Öl in Krügen mit. Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber erscholl der Ruf: Siehe, der Bräutigam! Geht ihm entgegen! Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht. Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus! Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es nicht für uns und für euch; geht lieber zu den Händlern und kauft es euch! Während sie noch unterwegs waren, um es zu kaufen, kam der Bräutigam. Die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! Er aber antwortete ihnen und sprach: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.
Gedanken zum Text
Vor kurzem wollte ich einen Kuchen backen, hab auch schon damit begonnen die Zutaten zu mischen, bis mir auffiel, dass ich gar nicht genügend Mehl im Haus habe. Das ist natürlich erst einmal doof, aber jetzt nicht unbedingt eine spirituelle Erfahrung.
Dabei ging es den fünf Frauen im Gleichnis ähnlich: Sie waren nicht gut vorbereitet. Sie nahmen keine Vorräte an Lampenöl mit, sodass sie schließlich einschliefen.
Wir können uns nicht immer auf alle Eventualitäten vorbereiten. Es wird immer Situationen geben, die wir nicht bedacht haben, auf die wir nicht vorbereitet waren. So wie es den fünf Frauen erging. Ich denke auch nicht, dass wir immer in ständiger, angespannter Erwartung leben sollten, in dem Versuch, alle Probleme vorherzusehen und damit zu vermeiden. Denn etwas Unerwartetes kann uns immer passieren. Es ist schließlich die Frage wie wir damit umgehen, welches Umfeld wir uns aufgebaut haben, auf welche Unterstützung wir in dem Fall bauen können.
So konnte ich schließlich bei meinem Nachbarn etwas Mehl bekommen und damit den Kuchen backen. Wir alle brauchen Menschen, die uns unterstützen, wenn uns etwas fehlt: Sei es in kleinen Fragen wie Mehl für den Kuchen oder Öl für die Lampen, oder auch in den großen Fragen unseres Lebens!