07. April 2023
Friede mit mir?
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.
Thomas, der Didymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.
Gedanken zum Text
„Friede sei mit euch!“ – das sind die ersten Worte, die Jesus zu seinen Jüngern sagt. Er sagt nicht Hallo, er erklärt sich nicht, er verschwendet keine Zeit. Jesus kommt direkt auf das Wesentliche seiner Botschaft: Friede.
Friede ist ein großer, ja fast idealistischer Begriff. Ist Friede überall auf der Welt überhaupt möglich? Oder spricht die menschliche Natur vielleicht sogar gegen grundsätzliche friedliche Einigkeit? Diesen philosophischen Exkurs würde ich uns an dieser Stelle gerne ersparen und auf ein anderes Thema eingehen: Friede meint nicht nur die Abwesenheit von Krieg. Es geht dabei auch um den Frieden mit sich selbst, den inneren Frieden, was man vielleicht Seelenfrieden nennen würde.
Die Jünger hatten nach Jesu Tod und Auferstehung sicherlich selbst keinen Seelenfrieden. Zu vieles war geschehen, was sie sich nicht erklären konnten, was sie auch noch gar nicht verstehen konnten.
Und gerade deshalb stellt Jesus das Wichtigste an den Anfang: Friede. Friede mit uns selbst, mit ihm, mit den anderen. Auch wir sollten den Frieden diese Woche vielleicht besonders ins Zentrum stellen. Mit wem oder was sollte ich meinen Frieden machen? Was kann ich tun für den Frieden?