07. Juni 2020
Drei zu eins
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.
Gedanken zum Text
Die Dreifaltigkeit wird wohl für alle Zeiten eines der größten Geheimnisse des Christentums bleiben. Wie soll man die Dreifaltigkeit erklären, ein Gott in drei Personen?
Der hl. Patrick erklärte den Ir*innen die Dreifaltigkeit anhand des Kleeblatts mit drei Blättern. Das scheint so schlüssig gewesen zu sein, dass die Iren das Kleeblatt immer noch als ihr Nationalsymbol benutzen. Im Paderborner Dom finden wir das Dreihasenfenster. Jeder Hase hat zwei Ohren, jedoch sind insgesamt nur drei Ohren zu sehen. Auch dieses Symbol wird für eine Erklärung der Dreifaltigkeit genutzt. Man könnte sicherlich noch mehr Vergleiche finden.
Am Sonntag feiern wir nun das Fest der Dreifaltigkeit, nachdem Jesus zum Vater zurückgekehrt ist und den Heiligen Geist auf die Erde gesandt hat, feiern wir nun Gott in seiner ganzen Fülle. Und dies wird auch im Evangelium deutlich. Gott spaltet sich nicht auf oder will uns künstlich verwirren, sondern er will, dass wir das Leben in Fülle haben und dass wir das ewige Leben haben. Dazu scheut Gott sich nicht, sich selbst die Hände schmutzig zu machen. Er erscheint nicht, offenbart und verschwindet wieder, sondern er nimmt sich ein ganzes Menschenleben Zeit in Jesus Christus die Menschen zu sich zu rufen. Die Ankündigung, dass alle gerichtet werden, klingt beim ersten Lesen sicherlich eher martialisch und abschreckend. Doch steckt eine große Hoffnung in dieser Botschaft: Seitdem Jesus auf der Erde war, muss niemand mehr Angst vor dem Gericht haben, da er alle (ja, wirklich alle) Menschen erlösen will. Denn Gott liebt die Welt, er liebt die Menschen und möchte sie nicht zu Grunde gehen lassen. Auch wenn es uns in diesen Tagen sehr schwer fällt zu glauben, Gott ist mit uns und mit jede*r Einzeln*en, niemand wird von seiner Liebe ausgeschlossen.
Wenn wir aus dem Vertrauen auf die Liebe Gottes leben, können wir die Welt heute schon zu einem besseren Ort machen.