13. November 2022
Die Sonne geht auch morgen wieder auf
Als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schön bearbeiteten Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es werden Tage kommen, an denen von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleibt, der nicht niedergerissen wird.
Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen und was ist das Zeichen, dass dies geschehen soll? Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach! Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Volk wird sich gegen Volk und Reich gegen Reich erheben. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. Aber bevor das alles geschieht, wird man Hand an euch legen und euch verfolgen. Man wird euch den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern, vor Könige und Statthalter bringen um meines Namens willen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch also zu Herzen, nicht schon im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.
Gedanken zum Text
Wenn ich diesen Text so lese, fällt mir auf, dass viele der Prophezeiungen Jesu schon mehrfach eingetroffen sind und auch heute noch aktuell sind. Er spricht von Kriegen und Unruhen, von Völkern, die sich gegen Völker auflehnen. Seit dem Tod Jesu gab es viele Kriege, nicht zuletzt die beiden Weltkriege des letzten Jahrhunderts oder hochaktuell auch der Krieg in der Ukraine. Weiterhin spricht Jesus von Erdbeben, Hungersnöten und Seuchen: Erdbeben und Naturkatastrophen gab es ebenfalls viele, denken wir nur an die Flut im Ahrtal im letzten Jahr. Genauso sind uns auch Hungersnöte nicht fremd, besonders mit Blick auf zum Beispiel Somalia oder Jemen. Und zu Seuchen wie der Pest, Tuberkulose oder der Spanischen Grippe braucht man eigentlich auch gar nichts mehr zu sagen, bedenkt man, dass wir nach zwei Jahren immer noch durch das Coronavirus eingeschränkt sind.
Aber bedeutet das nun, dass uns das Ende direkt bevorsteht? Das lässt sich weder verneinen noch bejahen. Wie können wir überhaupt wissen, ob morgen noch einmal die Sonne aufgeht, nur weil sie das seit ca. 4,6 Milliarden Jahren tut. Es könnte so vieles passieren.
Aber was bedeutet das nun für uns? Verkriechen wir uns ängstlich und erwarten ein Ende, das vielleicht kommt, vielleicht aber auch nicht? Oder genießen wir das Leben bis dahin? Denn schließlich gilt sehr wahrscheinlich: Die Sonne geht auch morgen wieder auf!