20. Oktober 2019
Die Auserwählten
Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher! Und er wollte lange Zeit nicht. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt, will ich ihr Recht verschaffen. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt! Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?
Gedanken zum Text
Das heutige Sonntagsevangelium ist schon eine Herausforderung. Was kann es uns für unsere Lebenssituation sagen? Es macht deutlich, dass Jesus von uns erwartet, dass wir uns zu 100 % für seine Nachfolge und für das Reich Gottes einsetzen. Dabei ist die Frage, ob wir die Auserwählten sind. Was meint Jesus damit? Aus meiner Sicht meint er mit den „Auserwählten“ Menschen, die mit Herz und Verstand für seine Frohe Botschaft „brennen“ und ihr Leben danach ausrichten. Sind wir Auserwählte? Mein Eindruck ist, viele Christinnen und Christen finden Jesus und seine Botschaft „interessant“, aber richten ihr Leben nicht nach dem aus, was Jesus klar und deutlich formuliert hat. Gehen wir in uns und seien wir ehrlich zu uns: Ist Jesus Christus und seine Botschaft für unser Leben entscheidend?