19. August 2018
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch - für das Leben der Welt. Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht esst das Fleisch des Menschensohns und trinkt sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank. Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm. Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isst, leben um meinetwillen. Dies ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Es ist nicht wie bei den Vätern, die gegessen haben und gestorben sind. Wer dies Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.
Gedanken zum Text
Das Evangelium dieses Sonntags ist sprichwörtlich "keine leichte Kost". Jesus spricht davon, dass wir sein Fleisch essen und sein Blut trinken müssen. Das klingt zuerst ziemlich absurd, wenn nicht sogar ekelig. Wie genau soll man sich das vorstellen? Die allerwenigsten würden wohl freiwillig einen Menschen essen. Kein Wunder also, dass sich die Leute darüber streiten und sicherlich empört sind.
Was kann also damit gemeint sein?
Das Mahlhalten ist für Jesus enorm wichtig und hat einen großen Stellenwert in seiner Verkündigung. Jedoch geht es ihm nie nur um das reine Sattwerden. Darauf weist er am Ende dieser Textstelle hin. Dort verweist er auf das Manna, welches die Israeliten auf der Wanderung durch die Wüste ernährt hat. Auch das Manna war Brot vom Himmel, jedoch nur zum Sattwerden, es hat nicht ihre Herzen erfüllt. Schnell begannen sie sich bei Mose zu beschweren oder sie versuchten das Brot zu horten, weil sie kein Vertrauen darauf hatten, dass Gott sie auch am nächsten Tag ernähren würde. Mit Jesus` Brot soll es anders sein. Sein Brot gibt das ewige Leben, denn es ist wahrhaftig sein Fleisch und sein Blut, er ist es ganz und gar selbst, der sich uns zu essen gibt. Auch war das religiöse Leben zur Zeit Jesu stark von Regeln und Pflichten geprägt, die es zu erfüllen galt. So wurde zum Beispiel den Pharisäern vorgeworfen, zwar alle Vorschriften zu kennen und einzuhalten, aber keinen wirklichen und persönlichen Glauben zu haben, da sie sich nur an Äußerlichkeiten aufhielten. Auch Jesus kennt diese Gefahr und möchte sich uns daher ganz hingeben. So können wir nicht nur sein Wort hören und uns danach richten, sondern ihn ganz und komplett in uns aufnehmen und ihn so in unser Fleisch und Blut übergehen lassen.