16. Juni 2024
Der eigene Garten
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten.
Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.
Gedanken zum Text
Das Gleichnis des Senfkorns ist eines meiner liebsten Gleichnisse. Denn in diesem Gleichnis werden sehr viele Spektren unseres Glaubens und unserer Überlegungen hineingepackt. Viele von uns pflanzen Ideen und Konstrukte, bei denen wir hoffen, dass diese Früchte tragen und wir diese dann ernten können. Ähnlich dem Landwirt im Gleichnis, der die Erträge zum Überleben und Handeln gebrauchen kann, können wir auch aus unseren Ideen Konstrukten profitieren. Doch wie nachhaltig und ergiebig sind manche unserer Ideen?
Der schöne Aspekt in diesem Gleichnis, dass aus einem kleinen Senfkorn etwas Großes erwachsen kann, was nachhaltig Lebensraum und auch Schutz bieten kann, zeigt das aus einer kleinen Ursprungsidee am Ende ein großes und wunderschönes gemeinschaftliches Produkt entspringen kann.
Viele von uns haben auch zu Hause ihre kleine Grünfläche, sei es Garten oder ein paar kleine Beete auf Balkon oder unsere Zimmerpflanzen im Haus, die liebevoll gepflegt werden. Dabei kann man sich egal welche Jahreszeit es ist über Erträge, seien es Erdbeeren, Salate oder einfach unsere blühenden Zimmerpflanzen, freuen. Wenn wir unseren Garten nicht ausreichend pflegen, dann kann es sein, dass wir in unserem Garten eine Pflanze wiederfinden, die unsere jungen Zöglinge beeinflusst und das Ökosystem in unseren bestehenden Garten zum Kippen bringen kann. Auch wenn die Pflanze am Anfang unscheinbar aussah und wir beim Verzehr der ersten Früchte merkten, dass die Früchte bitter und ungenießbar waren, wird gehandelt. Dann könnte man sich beschweren und sich vorwerfen man hätte sich viel besser informieren können, was die eine Saat für Auswirkungen auf unseren gesamten Garten haben könnte. Doch wenn wir dafür sorgen, dass unser Garten bunt und lebendig bleibt, unsere Zöglinge gut gestützt sind, können selbst aggressiv-unterdrückende Pflanzen keinen längerfristigen Schaden anrichten.