9. Dezember 2018
Das wahre Licht
Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und der Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas. Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündete dort überall die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden, wie im Buch der Reden des Propheten Jesaja geschrieben steht: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Was krumm ist, soll gerade, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.
Gedanken zum Text
Jetzt, wo es in Richtung Weihnachtsfest geht, steigt auch die Zahl der Briefe oder Emails, die geschrieben werden. Nicht nur Freunde und Bekannte, sondern auch viele Firmen, Vereine und andere Gruppen bringen ihre besten Wünsche zum Ausdruck. Freude, Glück, Gesundheit zählen bestimmt zu den häufigsten Wünschen, die in diesen Tagen vor Weihnachten ausgesprochen werden. Ob als Massenmail, maschinell gedruckt oder mit Hand geschrieben steckt in diesen Zeilen – mehr oder weniger persönlich - der Wunsch nach einem guten, erfüllten Leben. Ein Wunsch, der besonders in den Advent passt. Bei allen grellen Lichtern geht es um das entscheidende, wahre Licht; in allem Überangebot um das wirklich Notwendige; in aller Suche um die echte Hoffnung. Schon lange haben Menschen in dieser Erwartung, diesem Suchen und Hoffen gelebt. Das Volk Israel hat Gott vertraut und auf den Retter, den Messias gewartet. Worte voller Hoffnung und Erwartung sind bei den Propheten in der Bibel zu finden. Es sind keine leeren Worte, die jetzt gesprochen werden und an die sich gleich keiner mehr erinnert. Es sind keine falschen Versprechen, die in die Irre führen. Gott steht zu seinem Wort. Sein Wort geht in Erfüllung und bringt die Fülle ins Leben. Es soll passieren, was die Propheten gesagt und geschrieben haben. Im Evangelium vom zweiten Adventssonntag ist davon zu hören: „So erfüllte sich, was im Buch der Reden des Propheten Jesaja steht: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“ Johannes der Täufer tritt auf und ruft mit klaren Worten auf, bereit zu sein, Gott ins eigene Leben zu lassen. Die Nähe Gottes, die wir im Advent erwarten, ist heilsam und will das Leben aller Menschen erfassen. „Alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt!“ So können wir durch den Advent auf Weihnachten zugehen, in der Erwartung, dass diese Worte auch für uns gelten und sich erfüllen sollen. Unsere eigenen Worte und Wünsche, die wir zu Weihnachten sagen, können dann auch von dieser Erfahrung gefüllt sein.